Umbauarbeiten im Team Stronach

Nach dem enttäuschenden Ergebnis bei der Nationalratswahl verliert Robert Lugar seinen Status als Klubchef des Team Stronach (TS). Stattdessen wird ab jetzt Stronach-Vertraute Kathrin Nachbauer die Parlamentsfraktion der Stronach-Partei anführen. Parteiintern regt sich Kritik an der Entscheidung.

Morgenjournal, 2.10.2013

Platz zwei für Lugar

Im Wahlkampf war ihr Platz noch auf dem Rücksitz, jetzt tritt sie in die erste Reihe des Team Stronach: Kathrin Nachbaur, bei der Wahl Listenzweite hinter Frank Stronach, löst Robert Lugar als Klubchef der Partei ab. Für Robert Lugar ist das aber nicht das Ende seiner Karriere in der Partei, sagt Nachbaur. Das sei ein "natürlicher Prozess", Frank Stronach habe sie schon immer als Nummer Zwei hinter sich aufgebaut. "Wir haben die Partei auch gemeinsam gegründet. Ich habe gutes Einverständnis mit Robert, ich habe großen Respekt vor ihm, auch Frank Stronach, und er wird stellvertretender Klubobmann und als Generalsekretär die zweite Schlüsselfigur in der Partei sein."

Bereit für Verhandlungen?

Die Ablöse von Robert Lugar als Klubchef heiße auch nicht, dass ihm für das relativ bescheidene Wahlergebnis die Schuld gegeben wird, so Nachbaur: "Wir werden nicht mit dem Finger zeigen. Es gab viele Fehler, die wir gemacht haben. Beim nächsten Mal werden wir alles besser machen."

Neben dem Führen des Parlamentsklubs könnte auf Kathrin Nachbauer in nächster Zeit noch eine andere Aufgabe zukommen. Die langjährige Assistentin von Frank Stronach sagt, dass die Partei in Regierungsverhandlungen treten will: "Wir verhandeln mit Jedem." Das Team werden noch nominiert, so Nachbaur. Parteichef Frank Stronach weiß da schon Genaueres: "Das wir die Kathrin wahrscheinlich."

Kritik aus dem "Team"

Die Entscheidung, sie zur Klubchefin zu machen, sei aber nicht alleine die von Frank Stronach gewesen, so Nachbaur: "Eine Entscheidung des Teams" - mit der aber nicht alle im Team zufrieden sind: Der Salzburger Team-Stronach-Landesrat Hans Mayr kritisiert die Bestellung von Kathrin Nachbaur zur Klubchefin. Er hätte das Ganze lieber auf breiterer Basis diskutiert. Hans Mayr kritisiert auch den Wahlkampf der eigenen Partei. Gestartet sei das Team Stronach bei Umfragewerten um die zwölf Prozent, angekommen sei man bei knapp über fünf. Da müsse etwas falsch gelaufen sein.