Filmmusik: "Hollywood in Vienna"

Er hat die Musik zu Filmen wie "Titanic", "Braveheart" und "Avatar" komponiert und ist zweifacher Oscar-Preisträger: Der US-amerikanische Filmkomponist James Horner ist derzeit in Wien. Ihm ist heute und morgen die Filmmusik-Gala "Hollywood in Vienna" im Konzerthaus gewidmet.

Schon gestern war Horner Stargast beim diesjährigen Filmmusik-Symposium im Max-Reinhardt-Seminar. Dort pries man Wien als künftige Hauptstadt der Filmmusik an.

Morgenjournal, 3.10.2013

Mit "Star Trek - Der Zorn des Khan" feierte James Horner 1982 seinen Durchbruch in Hollywood. Der Sohn des österreichischen Bühnenbildners Harry Horner, der in den 1930er Jahren in die USA emigriert war und selbst in Hollywood große Karriere machte, ist heute einer der erfolgreichsten Filmkomponisten der Gegenwart.

Blockbustern wie "Titanic" und "Braveheart" hat James Horner seinen unverwechselbaren Stempel aufgedrückt. Dabei suche er beim Komponieren nicht zuerst nach der richtigen Melodie, sondern gehe wie ein Maler von den Klangfarben und Instrumenten aus, erklärt Horner.

Schon früh lernte Horner James Cameron kennen - 1986 schrieb er für ihn die Musik zum Film "Aliens - Die Rückkehr". Für "Titanic" erhielt Horner zwei Oscars, und auch für "Avatar", dem kommerziell erfolgreichsten Film der Gegenwart, schrieb Horner die Musik. Cameron sei sein eigenwilligster Kunde, sagt Horner, denn er habe ein äußerst zwiespältiges Verhältnis zu Streicherklängen und Liebesmelodien.

Heute und morgen spielt das ORF-Radiosymphonieorchester Wien im Konzerthaus Auszüge aus den berühmten Soundtracks von James Horner, im Rahmen der Gala "Hollywood in Vienna" bekommt der Komponist den "Max Steiner Award" verliehen.

Wien als Mekka der Filmmusik

Bald könnte Wien für Filmkomponisten auch aus anderen Gründen interessant werden, denn in den alten Filmstudios am Rosenhügel soll bald ein hochmodernes Aufnahmestudio für Filmmusik entstehen. Hinter dem Projekt steht die "Vienna Symphonic Library", Weltmarktführer im Bereich der virtuellen Orchestermusikproduktion, für die kein reales Orchester notwendig ist. Laut Herbert Tucmandl, Geschäftsführer und Mastermind der Firma, soll das neue Aufnahmestudio reale und virtuelle Instrumente miteinander verbinden. Noch ist das Zukunftsmusik.

James Horner hat jedenfalls noch nie in Wien aufgenommen, wie er sagt. Das wichtigste Entscheidungskriterium für die Wahl des Ortes sei, wie viel man in möglichst kurzer Zeit aufnehmen könne, verrät er.

Schnelle und gute Ergebnisse will man bald auch am Wiener Rosenhügel erzielen, 2015 soll es losgehen. Bei den Aufnahmen soll übrigens auch das ORF-Radiosymphonieorchester zum Einsatz kommen. Und James Horner, so hofft man, könnte dereinst als prominenter Kunde nach Wien zurückkehren.