Gespräch mit Terezia Mora

Zum Auftakt der Frankfurter Buchmesse wurde gestern Abend der "Deutsche Buchpreis" vergeben. Diese Auszeichnung für den besten deutschsprachigen Roman des Jahres ging heuer an Terezia Mora.

Die gebürtige Ungarin, die seit 1990 in Berlin lebt, hat den Preis für ihren Roman "Das Ungeheuer" bekommen, der im Luchterhand Verlag erschienen ist.

Kulturjournal, 08.10.2013

Als Kind wollte Terezia Mora unbedingt der Enge ihres ungarischen Dorfes entkommen. Kaum erwachsen packte sie ihre Koffer und ging nach Budapest, später nach Berlin. Mit ihrer Heimat ist Mora, die als Kind mit der deutschen und ungarischen Sprache aufwuchs, aber immer noch verbunden: Neben ihrer Arbeit als Schriftstellerin übersetzte Mora unter anderem Peter Esterhazy aus dem Ungarischen.

Auch in ihrem neuen Roman "Das Ungeheuer" spielt das Land wieder eine Rolle. Der Romanheld Darius Kopp sucht in Ungarn Trost nach dem Selbstmord seiner Frau. Dem Leser ist der Protagonist aus dem Vorgängerbuch "Der einzige Mann auf dem Kontinent" schon bekannt.

Mora, die inzwischen als freie Autorin mit ihrem Mann und ihrer Tochter in Berlin lebt, kam 1990 in die Hauptstadt und begann Hungarologie und Theaterwissenschaften zu studieren. Außerdem lernte sie an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Drehbücher zu schreiben. 1999 erschien ihr literarisches Debüt, der Erzählband "Seltsame Materie". Für die Erzählung "Der Fall Ophelia" erhielt sie im selben Jahr den Ingeborg-Bachmann-Preis. 2004 erschien ihr erster Roman "Alle Tage".

Beim Schreiben eines Buches tauche sie ganz in den Stoff ein, sagt Mora. "Ich mache dann nichts anderes und setze alles in Beziehung zu diesem Werk", so die 42-jährige Mora im Interview mit der Nachrichtenagentur dpa. "Mit mir ist dann kaum etwas anzufangen."

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