Monika Lindner: womöglich wilde Abgeordnete
Aufregung beim Team Stronach gibt es auch im Nationalratsklub: Elf Mandate hat die Partei bei der Wahl Ende September errungen. Aber eine der Kandidatinnen, und zwar die prominenteste neben Klubchefin Kathrin Nachbaur, dürfte gleich einmal als wilde Abgeordnete starten: Ex-ORF-Generaldirektorin Monika Lindner, die zuletzt im Raiffeisenkonzern tätig war.
8. April 2017, 21:58
Mittagsjournal, 14.10.2013
Nachbaur: "Erwarte Rückzug von Lindner"
Monika Lindner selbst war auch heute wieder nicht für uns erreichbar. Die Anzeichen verdichten sich aber, dass die Ex-ORF-Generaldirektorin, die zuletzt im Raiffeisenkonzern tätig war, doch in den Nationalrat einzieht. Aus ihrem Umfeld heißt es, dass sie als wilde Abgeordnete starten wird - und nicht etwa im Klub der ÖVP, der sie lang nahegestanden ist.
Als Abgeordnete würde sie ein Gehalt von 8300 Euro beziehen, und auch die mehreren tausend Euro Firmenpension des ORF stünden ihr weiterhin zu. Macht Lindner ernst, dann erfüllen sich die Hoffnungen der neuen Klubchefin des Team Stronach, Kathrin Nachbaur, nicht. Nachbaur appelliert noch einmal an Lindner, auf ihr Mandat zu verzichten. Das habe sie ihr auch in einem vertraulichen Gespräch nahegelegt, wie Nachbaur dem ORF berichtet: „Ich habe ihr gesagt, was meine ganz klare Meinung ist, was fair wäre.“ Sie erwarte demnach von Lindner, dass sie ihr Mandat nicht annimmt.
Wiener Obfrau Lintl will Linder im Team
Im August war Lindner von Frank Stronach als Listendritte seiner Partei präsentiert worden. Aber schon wenige Tage später hat sie zurückgezogen: Sie wolle sich nicht, wie vom Team Stronach angekündigt, als Speerspitze gegen ORF, Raiffeisen oder Landeshauptmann Erwin Pröll einsetzen lassen. Ab dann war Lindner nicht mehr im Wahlkampf aktiv. Für Nachbaur ist deshalb klar: Statt Monika Lindner sollte nun die Siebente auf der Bundesliste, Ex-Miss-World Ulla Weigerstorfer, in den Nationalrat einziehen.
Anders sieht das die Wiener Obfrau des Team Stronach, Jessi Lintl. Ihr Wunsch an Lindner: „Dass sie natürlich im Team Stronach bleibt, weil sie hat ja auf der Liste kandidiert“ - für besonders realistisch hält Lintl das aber nicht mehr. Über sie selbst hat es zuletzt geheißen, sie sei mit dem Team Stronach unzufrieden. Und sie könnte wilde Abgeordnete werden - oder in ihre alte politische Heimat ÖVP zurückkehren: „Da kann es sich nur um Spekulationen handeln, bei dem Gedanken. Ich bin überzeugt und freue mich schon sehr auf die Zusammenarbeit im Team Stronach“, sagt Lintl. Die anfängliche Unruhe, insbesondere in den Landesparteien, gehöre zu einer jungen Bewegung einfach dazu.