Wirtschaftsnobelpreis für drei US-Forscher

Das Nobel-Komitee in Stockholm hat heute Mittag den letzten Preis des heurigen Jahres verliehen, den Wirtschafts-Nobelpreis. Er geht wie so oft an US-Forscher - an die drei Ökonomen Eugene Fama, Robert Shiller und Lars Peter Hansen. Sie alle sind Experten für Finanzmärkte.

Abendjournal, 14.10.2013

Motive von Aktienkäufern vorhersehbar

Wie funktionieren Börsen und wie können Anleger einfacher investieren - für ihre Erkenntnisse dazu wurden die drei Preisträger heute geehrt. Yale-Professor Robert Shiller hat schon lange vor der Finanzkrise vor einer Preisblase am US-Immobilienmarkt gewarnt. Sein Fazit in einem ORF-Radio-Interview 2009: Der Kapitalismus brauche Regulierungen, sowohl von staatlicher als auch privater Seite. Shiller betont, Aktien-käufer würden sich oft von psychologischen Motiven beeinflussen lassen.

Der in Chicago tätige Eugene Fama vertritt hingegen die Auffassung, Aktienkurse steigen oder fallen aufgrund rein wirtschaftlicher Faktoren. Der dritte Preisträger Lars Peter Hansen, ebenfalls aus Chicago, hat statistische Methoden zur Prognose von Aktien- und Anleihe-Kursen entwickelt. Was diese Forscher herausgefunden haben, habe vielen Haushalten rund um die Welt geholfen, viel günstiger in Aktienmärkte zu investieren, hebt das schwedische Preis-Komitee den Praxisbezug der Arbeiten hervor.

Der Wirtschafts-Nobelpreis wird erst seit 1969 vergeben, und geht als einziger nicht auf das Testament von Alfred Nobel zurück. Von den bisher 74 Preisträgern haben drei Viertel an US-Instituten gearbeitet.