EU mahnt Italien

Italien kommt in Brüssel auch noch in einer anderen causa zur Sprache - zumindest am Rande. EU-Kommissionspräsident Jose Manuel Barroso fordert die Regierung auf, den Reformkurs fortzusetzen. Den größten Handlungsbedarf hat Rom bei der Gesamtverschuldung.

Morgenjournal, 24.10.2013

Die Gesamtverschuldung beträgt an die 130 Prozent gemessen an der Wirtschaftsleistung - das ist mehr als doppelt so hoch wie erlaubt. Unter drei Prozent gesunken ist hingegen die Neuverschuldung, auch aufgrund höherer Steuern. Nachholbedarf hat Italien ebenso bei der Beschäftigung. Die Arbeitslosenquote liegt bei etwa 12 Prozent.

Probleme, die Griechenland zur Genüge kennt. Auch hier mahnt Barroso weitere Reformen an. Stößt er auf offene Ohren?

Höchstens bedingt, denn Konservative und Sozialisten wollen weder Löhne noch Pensionen kürzen. Dies schadet der Konjunktur, so die Begründung. Athen geht damit auf Konfrontationskurs zu den internationalen Geldgebern, die Einschnitte verlangen.

Größer wird die Hoffnung auf Besserung in Spanien. Nach zwei Jahren ist die Wirtschaftsleistung wieder gewachsen - wenn auch nur marginal. Worauf gründet diese Entwicklung?

Auf mehr Exporten und hohen Tourismuszahlen. Außerdem sind die maroden Banken wenigstens einigermaßen saniert. Viel mehr als ein Hoffnungsschimmer ist die Entwicklung aber nicht, Schulden und Arbeitslosigkeit sind noch deutlich zu hoch.