Ring des Nibelungen

Mit dem "Ring des Nibelungen" hat sich das Neue Musiktheater in Linz im Eröffnungsjahr an den Kraftakt im Opernbetrieb gewagt. Den Auftakt des vierteiligen Opernzyklus' macht "Das Rheingold".

Den Ring in Linz auf die Bühne zu bringen, das ist ein Wunsch, das Landestheater-Team seit langem hegt. Ein Wunsch, der jedoch für jedes Ensemble eine Herausforderung bedeutet.

Denn gerade bei Wagner ist es gar nicht so einfach den Geschmack des Publikums zu treffen. Das urteilt meist gnadenlos. Denkt man beispielsweise an die diesjährigen Bayreuther Festspiele. Angesichts der Fülle an Interpretationsmöglichkeiten ist es also nicht besonders leicht, sich für eine Variante zu entscheiden.

Zwischen Tradition und Moderne

Uwe Eric Laufenberg, der im kommenden Jahr die Intendanz im Staatstheater Wiesbaden übernehmen wird, hat sich für eine Inszenierung zwischen Tradition und Moderne entschieden. Eine Inszenierung, die von den gewaltigen und stimmungsvollen Bühnenbildern des gebürtigen Aachners Gisbert Jäkel lebt.

Anfangs treffen sich die anmutigen Rheintöchter und der frevelnde Gauch in einem Bühnenoval, das an ein Auge erinnert - den Zuschauer stets beobachtend. Später dienen Kisten mit großen, weißen Fellen als Sitzmöbel. Es gibt auch immer wieder Filmeinspielungen. So sieht man etwa auf einer Leinwand eine wilde Kamerafahrt mitten hinein in Alberichs Eingeweide.

Laufenberg hat in seiner Inszenierung die Charaktere stark im Fokus. Die Figur des Loge spielt für ihn eine wichtige Rolle.

Teil 1 hat begeistert

Bei einer "Ring-Gesamtlänge" von rund 16 Stunden ist das "Rheingold" vergleichsweise kurz. Und bedeutet doch für die Sänger und Musiker dennoch höchste Konzentration. Mehrmals ist die Aufstellung im großen Graben des Neuen Musiktheaters überdacht und verändert worden, um für das Publikum den bestmöglichen Klang zu erreichen.

Egal, wie die Kritiker nach einer Premiere auch immer urteilen, am Ende ist es die Meinung des Publikums, die zählt. In Linz hat Teil 1 des Ring die Wagner-Fans begeistert. Mit "Walküre" und "Siegfried" wird das Mammutwerk im kommenden Jahr fortgesetzt.