Neugebauer fordert mehr Geld für Beamte

Der bisherige Zweite Nationalratspräsident Fritz Neugebauer (ÖVP) hat bei der Wahl nicht mehr kandidiert und ist somit aus dem Nationalrat ausgeschieden. Der Politik bleibt er aber als streitbarer Beamtengewerkschafter erhalten. Neugebauer stellt heute klar, er erwarte noch massive Änderungen beim geplanten Lehrerdienstrecht und eine "realistische" Gehaltsaufbesserung für den öffentlichen Dienst.

Mittagsjournal, 2.11.2013

Verständnis für Streikdrohung

Neugebauer sagt im Ö1-Interview, er erwarte sich eine realistische Gehaltsaufbesserung für den öffentlichen Dienst: "Wir haben keine überbordende Vorstellung", so Neugebauer. Auf konkrete Zahlen will er sich nicht festlegen, nur so viel: "Null findet nicht statt." Kolportierte Vereinbarungen von 1,5 Prozent Gehaltsplus dementiert er. Die Verhandlungen darüber starten kommende Woche. Dabei zeigt Neugebauer Verständnis die wegen Einigung dann doch nicht wahrgemachte Streikdrohung der Metaller und kann sich grundsätzlich auch für die Beamten ähnliches vorstellen. Der Arbeitgeber müsse die Ernsthaftigkeit der Sorgen erkennen können, so Neugebauer. Dafür müsse man als Gewerkschaft gewappnet sein, "das ist wie bei der Feuerwehr".

Lehrerdienstrecht: "Massive" Änderungen

Neugebauer stellt auch klar, dass er sich noch große Änderungen beim geplanten Lehrerdienstrecht erwarte, das die Regierung im Sommer in Begutachtung geschickt hat. Neugebauer verweist auf mehr als 1.400, teils massiv ablehnende Stellungnahmen. Daraus müssten die entsprechenden Schlüsse gezogen werden, "alles andere wäre undemokratisch". Da glaube er schon "an den Hausverstand der Regierung", so Neugebauer. Wenn die Stellungnahmen im Begutachtungsverfahren eingearbeitet seien, würden die Lehrergewerkschaften an den Verhandlungstisch zurückkehren.

69 und kein Ruhestand

Fritz Neugebauer dürfte der Politik als oberster Beamten-Gewerkschafter noch länger erhalten bleiben. Bis 2016 ist er gewählt, ans Aufhören denkt der 69-jährige, wie er sagt, noch nicht.