Stallone, Schwarzenegger: "Escape Plan"
Als Action-Helden waren Arnold Schwarzenegger und Sylvester Stallone lange Zeit Konkurrenten auf dem internationalen Kinomarkt. Dass Schwarzenegger nach seiner Politkarriere wieder nach Hollywood zurückkehrt, gibt beiden nun Gelegenheit für einen gemeinsamen Kinoauftritt: Im Gefängnis-Thriller "Escape Plan" können die beiden nur durch gemeinsames Vorgehen dem "Häf'n" entkommen.
8. April 2017, 21:58
Mittagsjournal, 12.11.2013
Den Grundriss des Gebäudes kennen, die Abläufe genau studieren und Hilfe von innen oder außen. Drei Voraussetzungen braucht Ray Breslin (Sylvester Stallone), um aus einem Gefängnis auszubrechen. Im Auftrag einer Sicherheitsfirma ist er so etwas wie ein Gefängnistester. Doch nun wartet eine besonders knifflige Aufgabe: ein Hochsicherheitsgefängnis mit Glaszellen, irgendwas läuft hier aber schief. Verrat und Intrige machen aus einem Testspiel den Ernstfall. Der Gegner ist ein korrupter Gefängnisdirektor, der Verbündete - also die Hilfe von innen - ein von Arnold Schwarzenegger verkörperter Mithäftling.
"Intelligenter Action-Film"
Weniger die Muskeln lassen die beiden diesmal spielen - ganz unvermeidbar ist das natürlich nicht -, vielmehr müssen es die Gehirnzellen richten. Das sei, so Sylvester Stallone, ein "intelligenter Action-Film". Zwei Action-Ikonen der 80er und 90er Jahre sind nun erstmals abendfüllend vereint auf der Leinwand: Schon lange wollte man gemeinsam einen Film machen, meint Arnold Schwarzenegger, wären da nicht immer diese mangelhaften Drehbücher gewesen: "Stupid scripts!"
Täuschungsmanöver
Wer ist zu welchem Zeitpunkt Freund oder Feind? Wie täuscht man sich im Kampf gegen den gemeinsamen Feind gegenseitig und kann dennoch einander vertrauen? Regisseur Mikael Hafström weiß das psycho-taktische Potenzial der Story durchaus für anhaltende Spannung zu nutzen, dann ein paar Seitenhiebe auf die skrupellosen Praktiken amerikanischer Sicherheitsfirmen, namentlich der auch im Irakkrieg tätigen Firma Blackwater, und damit es nicht zu ernst wird, betreiben die beiden Hauptfiguren immer wieder ironische Beziehungspflege.
Markenkorrektur
Auf jeden Fall haben Schwarzenegger und Stallone Gefallen aneinander gefunden. Eine Fortsetzung ist also gut möglich, "denn die Geschichte könnte durchaus weitergehen", so Sylvester Stallone. Dass aus Arnold Schwarzenegger noch einmal ein richtiger Schauspieler wird, darf man sich auch bei "Escape Plan" nicht erhoffen, braucht er auch nicht. Denn er wirkt vor allem als Marke mit Retro-Charme und hohem Wiedererkennungswert. Kleine Markenkorrektur: Das Hemd bleibt diesmal angezogen, der Mann ist ja im Trainingsrückstand.