Rückt die Ukraine näher an Russland?

Der ukrainische Präsident Viktor Janukowitsch soll sich möglicherweise heute mit Russlands Präsident Vladimir Putin in Sotschi treffen. Offizielle Bestätigungen gibt es dafür derzeit nicht. Bei der Opposition in der Ukraine, die seit fast 3 Wochen gegen Regierung und Präsident demonstriert, schürt dieses Gerücht zusätzlichen Unmut.

Abendjournal, 06.12.2013

Geheimtreffen in Sotschi?

Es ist derzeit nur eine ukrainische Nachrichtenagentur, die von dem Treffen Janukowitsch-Putin wissen will. Präsident Janukowitsch mache auf seinem Rückflug von China einen Zwischenstopp im russischen Sotschi, wo derzeit der russische Präsident weilt. Weder Kreml noch ukrainisches Präsidentenamt bestätigen dies zwar, doch es wäre nicht das erste Geheimtreffen der beiden. So war Janukowitsch ja kurz bevor er der EU mit dem Nein zum Assoziierungsabkommen einen Korb gab, auf Stippvisite in Moskau. Damals wurde das auch erst Tage später bekannt.

Polizei stellt Ultimatum

Die ukrainische Opposition warnt jedenfalls: Sollte Janukowitsch jetzt, oder wann auch immer, einen Vertrag mit Russland unterzeichnen, der die Ukraine wie auch immer an Moskau kettet, werden es noch massivere Proteste geben, sagt Oppositionsführer Jatzenjuk. In Kiew harren weiterhin hunderte Demonstranten auf dem Unabhängigkeitsplatz aus. Das Bürgermeisteramt ist von der Opposition besetzt. Die Polizei hat nun ein Ultimatum gesetzt: Sollten die Oppositionellen nicht in 5 Tagen das Gebäude räumen, werde man hart durchgreifen.

Timoschenko beendet Hungerstreik

Die inhaftierte Oppositionsführerin Julia Timoschenko, die während der jüngsten Proteste in Hungerstreik getreten war, hat diesen heute nach 12 Tagen aufgegeben. Ihre gesundheitlich sehr geschwächte Mutter sei damit der Bitte ihrer Anhänger nachgekommen, sagt Timoschenkos Tochter Evgenia.