ELGA nimmt erste Gestalt an
Die elektronische Gesundheitsakte (ELGA) nimmt langsam Gestalt. Es gibt zwar noch nicht den beabsichtigten elektronischen Gesundheitsdaten-Austausch, aber die Patienten können sich langsam damit vertraut machen. Ab 2014 startet das ELGA-Portal. Dort kann man deponieren, nicht teilnehmen zu wollen. Aber man kann sich auch langsam dem elektronischen Gesundheitszeitalter nähern.
8. April 2017, 21:58
Morgenjournal, 30.12.2013
Schrittweise Einführung
Das ELGA-Portal beginnt recht einfach und schlicht. Vorerst ist es nur eine Internetseite, um in die elektronische Gesundheitswelt einzusteigen und die eigene Teilnahme zu regeln. Dafür gibt es mehrere Möglichkeiten, schildert Susanne Herbek, Geschäftsführerin der ELGA-GmbH: "Man kann sich von ELGA gänzlich abmelden, nur von der Medikationsübersicht, der persönlichen Medikamentenliste - der e-Medikation, oder von der Funktion "e-Befunde", das sind die eigenen Befunde wie Entlassungsbriefe oder Laborbefunde."
Vorerst kann aber nur diese Teilnahme an der elektronischen Gesundheitsakte geregelt werden. Wirklich elektronische Gesundheitsdaten werden erst im Laufe der zweiten Jahreshälfte abrufbar sein. Zunächst seien die Krankenanstalten gesetzlich verpflichtet, ihre Befunde für ELGA zur Verfügung zu stellen: "Das sind die Zusammenfassungen von Krankenhausaufenthalten, sei es von ärztlicher oder pflegerischer Seite, aber auch aus dem ambulanten Bereich Labor- und Röntgenbefunde sowie Röntgenbilder, wenn das in Zusammenhang mit dem Krankheitsbild für zweckmäßig erachtet wird." Ab Mitte 2016 kämen schrittweise die Ärzte und Apotheken dazu.
Viele noch skeptisch
Ab Herbst haben die Versicherten auch Zugriff auf ihre Gesundheitsdaten und können diese auch verwalten - Dokumente können zur Einsicht durch andere gesperrt werden, einzelne Ärzte oder Krankenhäuser können auch von der Einsicht ausgeschlossen werden.
Zugang zum elektronischen Gesundheits-Informationssystem sei nicht nur online über das ELGA-Portal und eine spezielle Zugriffsberechtigung möglich, erläutert Susanne Herbek: "Es gibt drei Möglichkeiten: vollelektronisch, halbelektronisch mit einem Formularservice oder per telefonischer Anforderung eines Formulars."
Die Geschäftsführerin der ELGA-GmbH sagt, es gebe noch etliche Österreicherinnen und Österreicher, die zur elektronischen Gesundheitsakte skeptisch oder ablehnend eingestellt sind. In Umfragen ist von vier bis zehn Prozent die Rede, also 300.000 bis 800.000 Menschen, die sich von ELGA abmelden wollen. Herbek hofft aber, dass die Meisten teilnehmen und sich nicht abmelden.
Service
Gesundheitsportal
ELGA-Serviceline: Tel. 050 12 444 11.
Das ELGA-Portal auf http://www.gesundheit.gv.at nimmt am 02.01.2014 im Laufe des Tages den Betrieb auf.