China erklärt Japans Premier für unerwünscht

Der japanische Ministerpräsident Shinzo Abe ist in China unerwünscht. Anlass ist Abes Besuch des umstrittenen Yasukuni-Schreins vergangene Woche in Tokio. In dem Schrein wird der etwa 2,5 Millionen japanischen Kriegstoten gedacht - auch der verurteilten und hingerichteten japanischen Kriegsverbrecher. Vor und während des Zweiten Weltkriegs wurden vor allem in China und Südkorea an die 20 Millionen Menschen von der japanischen Armee getötet.

Abendjournal, 30.12.2013

Auch Südkorea verurteilt Besuch

Japans nationalkonservativer Ministerpräsident Shinzo Abe ist wegen seines Besuches des umstrittenen Yasukuni-Schreins in China eine unerwünschte Person. Das erklärte heute der Sprecher des Pekinger Außenministeriums, Qin Gang: "Das chinesische Volk wird solch einen japanischen Führer nicht willkommen heißen und unsere Führer werden ihn nicht treffen. Diese Leute, die im Schrein verherrlicht werden, waren die Nazis von Asien." Damit habe Abe die Tür zu China zugeschlagen, so Qin.

Auch Südkorea verurteilt Abes Schrein-Besuch als "ungeheuerlich". Der japanische Premier versuchte, zu beschwichtigen: "Ich will mit meinem Besuch hier nicht die Gefühle des chinesischen und südkoreanischen Volkes verletzen. Ich hoffe, ich habe die Gelegenheit, dies China und Südkorea zu erklären."

In den vergangenen sieben Jahren haben es japanische Ministerpräsidenten vermieden, den umstrittenen Yasukuni-Schrein zu besuchen.