Katalonien-Referendum: EU soll helfen
Neben dem schottischen Unabhängigkeitsreferendum will auch Katalonien heuer noch über die Selbständigkeit abstimmen. In Schottland findet das Votum mit Billigung der britischen Regierung statt. Katalonien plant das Referendum ohne Zustimmung aus Madrid. Im Gegenteil: die spanische Regierung erklärte eine Befragung nur in Katalonien für verfassungswidrig. Der Regionalpräsident bat daraufhin die EU-Regierungschefs um Hilfe.
8. April 2017, 21:58
Morgenjournal, 4.1.2014
Volksbefragung am 9. November
Kataloniens Ministerpräsident Artur Mas hat die Regierungen der EU um Unterstützung für das geplante Referendum über eine Unabhängigkeit der Region von Spanien gebeten. "Ich vertraue darauf, dass ich mit Ihrer Unterstützung rechnen kann, um diesen demokratischen, friedlichen, transparenten und europäischen Prozess nach vorne zu bringen", schrieb Mas in einem Brief an die 27 EU-Regierungschefs.
Das Schreiben wurde von der Onlinezeitung "ElMundo.es" und anderen spanischen Medien veröffentlicht. Mas betonte darin, die für den 9. November angesetzte Volksbefragung "über die Zukunft Kataloniens" sei von Parteien beschlossen worden, "die 65 Prozent des katalanischen Parlaments vertreten". Entgegen den Behauptungen der Referendumsgegner sei die Befragung rechts- und verfassungskonform, beteuerte er.
Rajoy strikt dagegen
Die Menschen in der nordostspanischen Region sollen zwei Fragen beantworten. Die erste lautet: "Wollen Sie, dass Katalonien einen Staat bildet?" Wer mit "Ja" votiert, soll zur zweiten Frage "Wollen Sie, dass Katalonien ein unabhängiger Staat ist?" Stellung beziehen.
Spaniens Ministerpräsident Mariano Rajoy hat den Plänen Kataloniens eine klare Absage erteilt: "Diese Volksbefragung wird nicht stattfinden." Die Zentralregierung in Madrid meint, ein solches Referendum stelle einen Verstoß gegen die spanische Verfassung dar. Katalonien ist mit 7,6 Millionen Einwohnern die wirtschaftsstärkste Region Spaniens. (Text: APA, Red.)