Prozess gegen BayernLB-Manager beginnt

In München beginnt heute ein Prozess gegen die früheren Chefs der Bayerischen Landesbank, in dem es um den verhängnisvollen Kauf der Kärntner Hypo Alpe Adria durch die Bayern im Jahr 2007 geht. Die gesamte frühere Führungsspitze der BayernLB muss sich wegen Untreue verantworten.

Morgenjournal, 27.1.2014

Stoiber als Zeuge

Sieben ehemalige Spitzenleute der Bayerischen Landesbank stehen von heute an vor Gericht, unter ihnen der frühere Vorstandschef Werner Schmidt und der ehemalige Finanzvorstand Michael Kemmer, der heute Chef des deutschen Bankenverbandes ist. Die Staatsanwaltschaft wirft den Angeklagten Untreue vor. Sie hätten gewusst oder wissen müssen, dass sie die Hypo Alpe Adria zu teuer kauften - um 550 Millionen Euro zu teuer, wie es in der Anklageschrift heißt. Zu erwarten ist, dass die Rolle der Politik beim damaligen Ankauf vom Gericht intensiv durchleuchtet wird, Bayerns früherer Ministerpräsident Edmund Stoiber gilt hier als Schlüsselfigur und wird im Verlauf des Prozesses als Zeuge erwartet.

Millionen für Kärntner Fußball

Bei vier der Angeklagten geht es auch um den Vorwurf der Bestechung. Kärntens verstorbener Landeshauptmann Jörg Haider soll von den Bankmanagern zehn Millionen Euro an Sponsorgeldern für den Kärntner Fußball gefordert haben, zweieinhalb Millionen Euro flossen dann tatsächlich.

Das Desaster rund um den Kauf der Hypo Alpe Adria beschäftigt die Gerichte derzeit in mindestens acht Verfahren. Sicher ist, dass dabei auf die öffentlichen Kassen Milliardenlasten zukommen. Wie viel davon die bayrischen und wie viel die österreichischen Steuerzahler leisten müssen, auch über diese Frage wird derzeit heftig prozessiert.