Türkei: Zinserhöhung bremst Lira-Verfall
Die Türkei kämpft derzeit damit, dass ihre Währung, die Lira, stark an Wert verliert. Jetzt versucht die Regierung gegenzusteuern und hat am Abend den Leitzins drastisch erhöht.
8. April 2017, 21:58
Morgenjournal, 29.1.2014
Talfahrt vorerst gestoppt
Mit der Zinserhöhung will die türkische Regierung die Währung stützen. Denn höhere Zinsen machen die Lira für Investoren wieder attraktiver, und das gibt der Währung Auftrieb. Die Zinserhöhung hat auch gleich gewirkt: Die türkische Lira hat kurzfristig an Wert zugelegt, die Talfahrt ist zumindest vorerst gestoppt.
Die Türkei ist in den letzten Wochen massiv unter Druck geraten. Die Lira hat seit Dezember etwa zehn Prozent an Wert verloren. Trotzdem hat man sich lange gegen eine Zinserhöhung gewehrt. Denn die Wirtschaft läuft im Moment nicht besonders gut, und höhere Zinsen dürften das Wachstum noch weiter bremsen. Aber dem Verfall der Währung wollte man offenbar nicht noch länger zusehen.
Die Talfahrt der Lira hat mehrere Gründe. Zum einen sind das wirtschaftliche und politische Probleme in der Türkei selbst. Aber es ist auch so, dass Investoren derzeit generell ihr Geld aus vielen Schwellenländern abziehen. Das hat zum Teil mit der amerikanischen Notenbank Fed zu tun. Die ändert derzeit gerade ihre Geldpolitik, und das hat weltweite Auswirkungen. Heute Abend wird die Fed übrigens über weitere Schritte entscheiden.