Zu viel Schnee für den Tourismus

Viele Straßensperren sind zwar aufgehoben und auch die Skigebiete in Kärnten und Osttirol sind wieder erreichbar. Doch wegen des Schneechaos der vergangenen Tage klagen viele Hoteliers und Gastronomen aber über Umsatz- und Buchungsrückgänge. Jetzt hofft man auf die zweite Ferienwoche.

Morgenjournal, 7.2..2014

Bis zu 20 Prozent Minus

Starke Schneefälle, Straßensperren und umgestürzte Bäume - für viele Urlauber wird die Anreise zum Skiurlaub nach Kärnten und Osttirol zu einer Geduldsprobe. Viele Urlauber wollten das allerdings nicht in Kauf nehmen und haben ihre Buchungen wegen des Schneechaos storniert. In den Weihnachtsferien waren die Betriebe noch zu 100 Prozent ausgelastet. Die sonst so starke erste Semesterferienwoche wurde für viele aber zu einem Minusgeschäft. Auch, weil der Schnee viel Zusatzarbeit macht.

Kurt Genser vom Kärnten Skigebiet Nassfeld beziffert das Gästeminus mit 20 Prozent. Nicht ganz so schlimm hat es das Osttiroler Defreggental erwischt. Tourismusobfrau Barbara Nussbaumer berichtet von Stornierungen vor allem bei jenen Häusern, deren Zufahrt gesperrt war. Viele hätten aber wo anders untergebracht werden können, oder sie hätten den Urlaub um ein paar Tage verschoben.

"Passiert ja nicht jedes Jahr"

Länger von der Außenwelt abgeschnitten war dagegen das Kärntner Lesachtal. Für Hotelier Egon Oberluggauer steht aber im Vordergrund, dass nichts passiert ist und alle wohlauf sind. Und wenn ein Gast im Lesachtal eingeschneit wird? Muss er dann selbst für die zusätzlichen Kosten aufkommen? Bei Oberluggauer jedenfalls schon: "Wenn sie länger bleiben, dann wird das verrechnet. Aber dafür bleibe ich auf die anderen Kosten sitzen, für jene die nicht kommen."

Dass Schneemassen, Stromausfälle usw. Gäste in Zukunft abschrecken könnten, glaubt Oberluggauer aber nicht: "Das passiert ja nicht jedes Jahr." Ähnlich sieht das Barbara Nussbaumer von Osttirol-Tourismus. Wichtiger sei das Image, im Winter Schnee zu haben.

Ihren Optimismus wollen sich die Touristiker also nicht nehmen lassen. Sie hoffen, dass der Urlauberschichtwechsel am Wochenende reibungslos abläuft und rechnen für den Rest der Saison mit einem Gästeplus. Schnee gibt es jetzt ja genug.

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