Nitsch: Drei Millionen Steuerschulden

Die Steueraffäre rund um den Künstler Hermann Nitsch und seine Ehefrau scheint sich auszuweiten. Die Zeitschrift "NEWS" berichtet, dass das Finanzamt mittlerweile von einer Steuerschuld von etwas über 3 Millionen Euro ausgeht.

Um die mögliche Steuerschuld sicherzustellen, hat die Finanz ein Pfandrecht auf mehrere Liegenschaften des Ehepaares Nitsch vormerken lassen, schreibt "NEWS", darunter auch auf Schloss Prinzendorf. Nitschs Anwalt bestätigt das.

Hermann Nitsch

(c) Hochmuth, APA

Mittagsjournal, 3.4.2014

Steuerrazzia nach Anzeige

Ja, das Finanzamt habe bei mehreren Grundstücken des Ehepaares Nitsch Pfandrechte in Höhe von rund 3 Millionen Euro für die Republik Österreich einräumen lassen, bestätigt Daniel Charim, Anwalt des Künstlers. Unter den Immobilien, die mit Pfandrechten belegt wurden, befindet sich auch das bekannte Schloss Prinzendorf, die Lebens- und Arbeitsstätte des für seine Schüttbilder bekannten Künstlers. Derartige Pfändungen kommen in Finanzstrafermittlungen immer wieder vor. Damit sichert sich der Staat den Zugriff, falls es zu einer Verurteilung in Steuerstrafsachen kommt. Für Nitsch bedeutet das Pfandrecht, dass er über die betroffenen Immobilien nicht mehr frei verfügen kann.

Nitschs Anwalt Daniel Charim erscheint allerdings die Gesamtsumme der Pfandrechte von 3 Millionen Euro sehr hoch. "Wir prüfen jetzt, was an den Vorwürfen der Finanz dran ist", sagt Charim. Bisher war ja in der Steueraffäre Nitsch die Rede von 1,3 Millionen Euro gewesen. Der Fall ist vor rund zwei Wochen, durch eine Steuerrazzia bei Herrmann Nitsch öffentlich bekannt geworden. Ausgelöst wurde das Steuerstrafverfahren durch die Anzeige des Privatdetektivs Dietmar Guggenbichler.

Der durch die Lucona-Affäre bekannt gewordene Detektiv war vom Ehepaar Nitsch mit Ermittlungen rund um einen Tresor-Einbruch im Jahr 2013 beauftragt worden, hatte aber dann den Künstler und seine Ehefrau wegen des Verdachts auf Steuerhinterziehung angezeigt. Bei der Staatsanwaltschaft Korneuburg, wo das Verfahren läuft, heißt es, dass die Finanz derzeit die bei den Hausdurchsuchungen beschlagnahmten Unterlagen prüft und man auf den Finanzamtsbericht warte.