Mehr Geld an Aktionäre

Im Wiener Leitindex ATX sind die die zwanzig größten börse-notierten Unternehmen Österreichs enthalten. Und diese Konzerne haben im Vorjahr zwar weniger verdient, aber mehr Geld an ihre Aktionäre ausgeschüttet. Das kritisiert die Arbeiterkammer.

Abendjournal, 14.4.2014

Die Arbeiterkammer spricht von einer wahren Explosion der Ausschüttungsquoten: demnach sind in 60 Prozent der Konzerne die Dividendenzahlungen erhöht worden, und das zum Teil sehr kräftig. Insgesamt mehr als zwei Milliarden Euro bekommen die Aktionäre der ATX-Unternehmen für das Geschäftsjahr 2013, hat die Arbeiterkammer errechnet. Dividendenkaiser waren demnach der Immobilienkonzern conwert und die Post, die mehr ausschütten als sie Gewinn erwirtschaftet haben.

Und warum macht das der Arbeiterkammer Sorgen?

Weil sie befürchtet, dass dadurch den Unternehmen wichtige Investitionen vorenthalten werden könnten. Und darunter würde dann früher oder später auch die Wettbewerbsfähigkeit leiden, mit der Folge, dass Mitarbeiter entlassen werden müssen, sagt AK-Präsident Kaske. Für ihn ist diese Entwicklung alles andere als erfreulich.

Was sagt die Industrie dazu?

Die sieht das genau umgekehrt: für sie ist es ein Trugschluss, dass geringere Dividenden automatisch höhere Investitionen bedeuten müssen. Ganz im Gegenteil, wenn die Aktionäre eine Dividende bekommen, dann stärkt das ihr Vertrauen und sie werden auch wieder Kapital für Investitionen zur Verfügung stellen - argumentiert die Industriellenvereinigung.