Ehrenhauser-Protest vor Kanzleramt
Martin Ehrenhauser, der mit der Partei "Europa Anders" antritt, hätte gestern in der ORF-Pressestunde mitdiskutieren sollen, entschied sich aber für einen Monolog und ging grußlos - um auf dem Wiener Ballhausplatz zu campieren, aus Protest gegen die Hypo-Haftungen. Mit auf Karton gemalten Bitten um ein paar "Tausender für die Hypo" sitzt er dort und stößt bei Passanten auf gemischte Reaktionen.
8. April 2017, 21:58
Abendjournal, 14.4.2014
Ganz andere Akzente im anlaufenden EU-Wahlkampf setzt der Politiker Martin Ehrenhauser, Kandidat für die Wahlplattform "Europa Anders". Während einer Live-Diskussion im ORF-Zentrum ist er gestern nach einem Monolog über Bankenrettungen und Überwachungswahn aufgestanden, hat das Studio auf dem Küniglberg in Wien verlassen und ist zu Fuß zehn Kilometer zum Ballhausplatz gegangen. Dort hat er auf dem Gehsteig übernachtet - das alles aus Protest dagegen, dass der Staat private Banken rettet und gleichzeitig etwa bei Sozialem spart. Regen und Nässe zum Trotz kampiert Martin Ehrenhauser immer noch vor dem Bundeskanzleramt.
Gegen Hypo-Rettung
Die Beamten in der Wiener Hofburg haben ein wenig Mitleid bekommen und den Europaabgeordneten jetzt ins Foyer hineingelassen, damit er nicht noch nasser wird. Hier will Martin Ehrenhauser jeden Minister dazu auffordern, die Bankenrettung der Hypo rückgängig zu machen. Bisher mit wenig Erfolg.
Ob er noch Minister trifft oder nicht, eines hat der Spitzenkandidat der kleinen EU-Wahlliste Europa Anders aber jetzt schon erreicht: Aufmerksamkeit, sagt Politikberater Thomas Hofer.
Wie lange Martin Ehrenhauser mit seinem Gehsteig-Protest noch weitermacht, lässt er offen. Zumindest die heutige Nacht will er aber noch einmal auf dem Gehsteig schlafen - auf Aludecken, Isomatten und im Schlafsack. Es wird kalt, etwa sechs Grad, es sollte laut Wetterbericht aber eine trockene Nacht werden.
Übersicht
- EU-Wahl 2014