Britischer Friseur verstimmt Nordkorea

Zwischen Nordkorea und Großbritannien herrscht diplomatische Verstimmung wegen der Werbeaktion eines Londoner Friseurs. Der hatte in der Auslage seines Salons im Stadtteil Ealing ein Poster des nordkoreanischen Machthabers Kim Jong-Un aufgehängt - versehen mit einer Werbebotschaft, die die nordkoreanische Botschaft zu einem offiziellen Protest beim britischen Außenministerium veranlasste.

Abendjournal, 17.4.2014

"Bad hair today?"

Hinten und an den Seiten alles abrasiert,in der Mitte zwei schwarze Haarbüschel - der eigenwillige Haarstil des nordkoreanischen Diktators ist längst berühmt. Der Friseur im Londoner Stadtteil Ealing hat sich gewiss nichts Böses dabei gedacht, als er mit dem Angebot eines Rabatts von 15 Prozent auf alle Herren-Haarschnitte im April ein Bild Kim Jong-Uns ins Schaufenster gehängt hat, versehen mit dem Slogan - "Bad hair today?" was so viel heißt wie - "Schlechter Tag heute?" Ein Werbegag mit Folgen.

Denn bald erscheinen zwei Nordkoreaner im Geschäft, sie finden die Werbeaktion ganz und gar nicht lustig, machen Fotos und fordern den Besitzer mit harschen Worten auf, das - wie sie sagen - respektlose Bild zu entfernen. Der Friseur weigert sich, er fühlt sich bedroht und verständigt die Polizei. Einen ganzen Tag bleibt das Bild allerdings verschwunden und das Geschäft geschlossen. Mittlerweile hängt es wieder an Ort und Stelle, aber ausgestanden ist die Affäre noch keineswegs. Denn die nordkoreanische Botschaft hat sich inzwischen beim britischen Außenministerium ofiziell beschwert. Und Außenminister William Hague muss sich nun überlegen, wie er den Nordkoreanern britischen Humor erklären soll.