Telekom-Poker in Endphase

In den Eigentümerkreisen der teilstaatlichen Telekom Austria liegen die Nerven blank. Derzeit verhandeln die Staatsholding ÖIAG und der mexikanische Großaktionär Carlos Slim über einen Syndikatsvertrag. Und nun, wenige Tage vor der Aufsichtsratssitzung, zeichnet der stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende Ronny Pecik ein dramatisches Bild.

Abendjournal, 17.4.2014

Brief über "Todesspirale"

Die Telekom Austria befinde sich in einer "Todesspirale", schrieb Pecik in einem Brief an Regierungsvertreter. Und zwar schon im Jänner, das "profil" berichtet nun darüber in einer Vorausmeldung. Beim Erfolg gehe es nach unten, bei den Kosten nach oben, also Schulden, schreibt er. Ohne Geld von außen drohe ein ähnliches Schicksal wie bei der AUA. Dazu muss man wissen, dass Pecik im Aufsichtsrat die Interessen von Carlos Slim vertritt.

Die Reaktionen auf das Bild von der Todesspirale: "Da will sich offenbar jemand billig ein Unternehmen kaufen", meint heute die Arbeiterkammer. Da werde ein gutes Unternehmen mit qualifizierten Mitarbeitern schlecht geredet.

Was das für die Aufsichtsratssitzung der ÖIAG am nächsten Mittwoch heißt, ist offen: Arbeiterkammer-Direktor Muhm ist gegen den Syndikatsvertrag, das weiß man schon. Was bei der Sitzung passiert, ist noch unklar. Ob die Arbeitnehmervertreter gegen den Vertrag stimmen, oder überhaupt der Sitzung fernbleiben - dann wäre der Aufsichtsrat nicht beschlussfähig.