Investor für "Weltbild"
In der Verlagsbranche gibt es neue Hoffnung für den katholischen Weltbild-Konzern. Nach der Pleite soll ein Investor übernehmen: die Münchner Firma Paragon, eine private Gesellschaft, die vor allem in mittelständische Unternehmen investiert - so gehört ihr etwa ein deutscher Motorradzubehör-Händler mit 100 Filialen. Weltbild ist nun eine weit größere Nummer - der zweitgrößte deutsche Buchhändler mit über 220 Filialen und 5000 Mitarbeitern.
8. April 2017, 21:58
Morgenjournal, 12.5.2014
Online verschlafen
Weltbild ist auch in Österreich vertreten - mit rund 30 Filialen, einem Online-shop und 200 Mitarbeitern. Der Investor soll laut Agenturen die deutsche Mutterfirma mit den Töchtern in Österreich und der Schweiz übernehmen und weiterführen. Weltbild hat ja immer betont, dass die Auslandstöchter nicht direkt von der Insolvenz betroffen sind und das Österreich-Geschäft gut läuft.
Die Gründe für die Insolvenz in Deutschland: Weltbild hat das digitale Geschäft verschlafen und sich zu sehr auf das Filialnetz verlassen. Die Folge waren Riesenverluste, die katholische Kirche als Eigentümerin hätte hunderte Millionen Euro zuschießen müssen. Außerdem soll es Querelen um das Sortiment gegeben haben. Zum Leidwesen der Kirche hat auch Weltbild an erotischen und esoterischen Titeln nicht vorbeigehen können, etwa an der Bestseller-Reihe "Shades of Grey".
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