"Oberbulle" Mateschitz ist 70

Der reichste Österreicher feiert Geburtstag. Am Dienstag wird Dietrich Mateschitz 70. Mit den Einnahmen aus dem Energy-Drink-Geschäft hat Mateschitz ein ganzes Firmenimperium geschaffen. Neben seinem Medienengagement gilt die Aufmerksamkeit vor allem dem Sport und hier besonders der Formel 1.

Mittagsjournal, 17.5.2014

Grand Prix zum Geburtstag

Motorsportfanatiker Dietrich Mateschitz schenkt sich sein Geburtstagsgeschenk zum 70er gleich selber. Denn in wenigen Wochen findet unweit seiner Heimat im steirischen St. Marein der Formel 1 Grand Prix von Österreich statt, auf der eigenen Rennstrecke, dem Red Bull Ring bei Spielberg im Murtal. Das Geld dafür ist reichlich vorhanden, das Vermögen von Mateschitz wird auf knapp sieben Milliarden Euro geschätzt.

Zahnpasta, Getränk, Motorsport

Dabei hat alles ganz klein begonnen: Mateschitz, heute immer mit Dreitagesbart und legerer Kleidung unterwegs, lernt auf einer Dienstreise für den Zahnpastahersteller Blendax eine tailändische Unternehmerfamilie kennen die einen fernöstlichen Aufputsch-Drink herstellt. Mateschitz kündigt und widmet sich ab nun der Vermarktung von Red Bull, wie der Drink ab nun, wir schreiben das Jahr 1987, heißen soll.

Über all die Jahre verfolgt Mateschitz ein Credo. Bezahlt wird mit der Dose, soll heißen, alle Engagements werden aus den Erlösen mit Red Bull finanziert, ohne Kredite. So auch die besonders werbeträchtigen Formel 1 Teams. Geniale Konstrukteure werden geholt und schon kurz nach dem von manchen belächelten Einstieg in die Königsklasse des Motorsports kann Red Bull Racing den ersten Weltmeistertitel feiern. In der Freude darüber gibt Mateschitz eines seiner ganz seltenen Interviews: "Mit dem Ergebnis hätten wir nicht mehr gerechnet", sagt er da. "Das zeigt wieder, dass alles, was man vorsagt und forecastet, anders kommt. Es ist einfach gewaltig."

Medienkonzern nebenbei

Doch der medienscheue Mateschitz engagiert sich mit Red Bull, einem 10.000 Mitarbeiterunternehmen mit fünf Milliarden Euro Jahresumsatz, aber auch in anderen, vor allem Extremsportarten. Stellvertretend sei der Stratosphärensprung von Felix Baumgartner erwähnt. Daneben hat Mateschitz einen Medienkonzern aufgebaut. "Servus TV" gilt als kleiner aber feiner Sender, "Servus in Stadt und Land" ist eines der erfolgreichen Magazine aus dem Printbereich des Unternehmens. Der Flugzeug-Hangar 7 in Salzburg Kulisse für Diskussionsrunden und dessen Eröffnung auch Anlass für Mateschitz andere Projekte zu unterstützen, wie er erläutert: "Der Erlös ist jenseits der einen Million Euro. Der Verwendungszweck: Das geht jeweils zu einem Drittel in die Mentor-Stiftung - eine Stiftung für Drogenprävention, das zweite Drittel geht an die Paracelsus-Universität, und das dritte Drittel ist für den Ausbau der Pulmologie im Landeskrankenhaus Salzburg."


Heute lebt Mateschitz mit seiner Langzeitfreundin zum Teil auf der eigenen Insel auf den Fidschis und führt seinen Sohn, der aus einer früheren Beziehung stammt, ins Red Bull Imperium als Nachfolger ein. Eine ansehnliche Bilanz also für den 70 jährigen "Oberbullen". "So werden wir immer bleiben, ob das jetzt opportun ist oder nicht. Gott sei Dank ist es uns nicht auf den Kopf gefallen", sprach's und verschwand nicht im Salzburger Schnürlregen, sondern, erraten, in der Formel 1 Box.