Ukraine: Entspannung verpufft - Kämpfe um Donezk

Nach der Wahl von Petro Poroschenko zum Präsidenten der Ukraine eskalieren die Kämpfe im Osten des Landes. Nach Separatisten-Angaben wurden bei der "Anti-Terror-Operation" der Regierung allein in der Stadt Donezk mindestens 35 Menschen getötet. Erste Anzeichen der Entspannung sind damit wieder ausgelöscht.

Mittagsjournal, 27.5.2014

Aus Donezk berichtet

Ein pro-russischer Kämpfer in der Ukraine

(c) Jakub Kamninski,PAP

Bis zu 35 Tote

Bei Kämpfen mit Sicherheitskräften in der ostukrainischen Stadt Donezk sind nach Darstellung prorussischer Separatisten binnen 24 Stunden zwischen 30 und 35 Rebellen getötet worden. Das sagte heute einer der Kämpfer der Nachrichtenagentur Reuters vor einer Leichenhalle im Zentrum. Die Gesundheitsbehörden bestätigten lediglich, dass es Tote und Verletzte bei Kämpfen in der Millionenstadt gegeben habe.

Die Verletzten würden in Krankenhäusern der Stadt behandelt, die Toten in Leichenhallen gebracht, teilte die regierungstreue Gebietsverwaltung mit. Die Behörde machte keine Angaben dazu, zu welcher Konfliktseite die Opfer gehörten. Unabhängige Berichte über die Kämpfe gab es nicht.

Poroschenko: Drohen und Verhandeln

Separatisten hatten am Montag in der Millionenstadt den Flughafen unter ihre Kontrolle gebracht. Die ukrainischen Streitkräfte griffen die Rebellen daraufhin aus der Luft an und setzten auch Fallschirmjäger ein.

Der neugewählte Präsident Poroschenko bezeichnete die Separatisten als Banditen und Terroristen, mit denen man nicht verhandle. Vielmehr künduigte er eine Verschärfung der "Anti-Terror-Operation" an. Gleichzeitig bot er einen Dialog mit Moskau an. Der russische Außenminister Sergej Lawrow sagte nach Angaben von Interfax, seine Regierung sei dazu bereit. Allerdings forderte er Poroschenko auch auf, die "Anti-Terror-Operation" zu stoppen. (Text: APA)