High-School-Duell "Words and Pictures"
Ein Bild sagt mehr als tausend Worte. Diese Redensart wird im Film "Words and Pictures" einer Überprüfung unterzogen. Ein Literaturprofessor und eine Kunsterzieherin fechten da an einer amerikanischen High-School ihren Konkurrenzkampf der Künste aus. In den Hauptrollen sind Juliette Binoche und Clive Owen zu sehen.
8. April 2017, 21:58
Morgenjournal, 11.6.2014
Schon das erste Zusammentreffen des Literaturprofessors und Schriftstellers und der Kunstlehrerin und Malerin ist nicht gerade von gegenseitiger Sympathie geprägt. Zwei Menschen, die außergewöhnliche Talente besitzen, treffen im Film "Words and Pictures" aufeinander.
Jack (Clive Owen) gibt das coole und arrogante Enfant Terrible, ein Wortgenie, doch irgendwie seit Jahren mit einer Schreibblockade verbandelt, ein Mann, der glaubt, Alkohol wäre ein Hobby und Regeln nur was für die anderen. Dina (Juliette Binoche) hingegen hat den Spitznamen "Eiszapfen", gibt sich unnahbar, rechthaberisch, verbiestert und unerbittlich, wenn es um die Kunst der Bilder geht.
Zwischenmenschlicher Annäherungskurs
Worte und Bilder, zwei Ausdrucksformen im künstlerischen Diskurs treten hier in einen Wettstreit, ein Stellvertreterkrieg, denn freilich segelt der Film vor allem auf zwischenmenschlichem Annäherungskurs. Sieht man über die schablonenhaften, übermäßig konstruierten Konflikte hinweg, lassen sich in den Zwischenräumen der sich anbahnenden Romantik durchaus berechtigte Fragen zur Kunst der Gegenwart finden. Wie verändern sich ihre gesellschaftlichen Entstehungsbedingungen? Und wie wirken sich die Verheißungen von Karrierewegen und glitzernder Warenwelten auf Kreativität und Leidenschaft aus.
Plädoyer gegen das Verkümmern von Kreativität
Der Film "Words and Pictures" wäre gerne - mit freilich guten Absichten - ein Motivationsseminar für den künstlerischen Nachwuchs, letztlich verheddert sich Regisseur Fred Schepisi aber doch in den Genregewohnheiten. Irgendwie geht sich das nicht aus: Ein Plädoyer gegen das Verkümmern der Kreativität erzählt in Bildern, denen man Kreativität auch nicht gerade an erster Stelle nachsagen würde.