Placido Domingo im Madrider Teatro Real

Ein Jahr lang konnte Placido Domingo nicht auftreten. Im Vorjahr musste er ein Konzert in Madrid krankheitshalber absagen. Jetzt hat er es nachgeholt. Und er bereitet sich auf seinen Auftritt bei den Salzburger Festspielen vor; mit Anna Netrebko in Verdis Trovatore. Gegenüber Ö1 äußert sich Domingo in Madrid kritisch zum Regiekonzept in Salzburg. Aber in erster Linie ist er froh, dass er wieder auftreten kann.

Morgenjournal, 27.6.2014

Mit einem Konzert unter dem patriotischen Titel "Mein Spanien" feierte Placido Domingo am Mittwoch seine Rückkehr ans Teatro Real. Gemeinsam mit der Sopranistin Ana Maria Martinez aus Puerto Rico sag er Melodien aus Spanien und seiner zweiten Heimat Mexiko.

Es war nach einer krankheitsbedingten Pause die Rückkehr des Tenors an das Madrider Opernhaus. Von seiner Lungenembolie, die seinen letzten Auftritt vor dem Madrider Publikum vereitelte, sei er vollkommen genesen.

In einer Pressekonferenz sprach der Sänger auch über seinen bevorstehenden Auftritt bei den Salzburger Festspielen. Dort soll er im August in Giuseppe Verdis "Il Trovatore" neben Anna Netrebko und Francesco Meli auftreten. "Im kommenden Jahr werde ich mein 40-jähriges Jubiläum bei den Salzburger Festspielen feiern", so Domingo. "Meine Vorfreude ist also groß, auch wenn ich vor der ersten Probe immer gewisse Zweifel hege. Vor allem bei einem klassischen Stoff mit so großer Tradition wie dem Trovatore bin ich immer gespannt, welche Ideen der Regisseur einbringt. Das bereitet mir Sorgen."

Es sind die innovativen Einfälle des lettischen Regisseurs Alvis Hermanis für die Salzbuger Trovatore-Inszenierung, die Domingo inzwischen keine Ruhe lassen: "Ich glaube, die Handlung ist in einem Museum angesiedelt und ich bin dort der Nachtwächter und Leonore ist die Putzfrau. Das sind die einzigen Informationen, die ich bisher habe. Wir müssen abwarten, ob es da noch Änderungen gibt."

Für den Fall, dass ihn an der Inszenierung von Alvis Hermanis etwas grundsätzlich störe, will er seine Vorschläge einbringen, sagte der 73-jährige Sänger. Er stellt den Festspielen ein Ultimatum: Entweder sie ändern das "oder ich gehe". Den Recherchen eines Journalisten der Tageszeitung "El Mundo" verdanken wir die Bestätigung des Alters des spanisch-mexikanischen Opernstars. Ruben Amón hat das Gerücht, der erstaunlich rüstige Domingo sei älter als die offiziell angegebenen 73 Jahre, widerlegt. Er stöberte die Taufurkunde des jungen Placido in der Pfarre Covadonga auf und konnte 1941 als dessen Geburtsjahr bestätigen.