"Kurier" kritisiert Bundesheer-Inserate

Kein Sprit für Bundesheerfahrzeuge, keine Munition für Schießübungen und schon gar kein Geld für teure Eurofighter-Flugstunden. Aber für Inserate in Boulevardzeitungen ist Geld da. Die Tageszeitung "Kurier" legt da heute einen schweren Vorwurf gegen den Verteidigungsminister auf den Frühstückstisch. Da werde in Millionenhöhe für den neuen Grundwehrdienst geworben, kritisiert die Zeitung.

Mittagsjournal, 11.7.2014

"Fragwürdige Bundesheer-Inserate"

Die SPÖ und der Boulevard, das ist eine alte Liebe, die anders als die Panzer auf den Halden des Bundesheeres nicht rostet. Fleißig wurde und wird von den roten Ministerien in Heute, Österreich und "Kronenzeitung" inseriert. Und das auch von SPÖ-Verteidigungsminister Gerald Klug, obwohl sich die Truppe bald nicht einmal mehr Butter aufs Brot schmieren kann. So der Tenor der "Kurier"-Geschichte, die sich freilich auf nicht viel mehr als einen anonym verfassten DIN-A4-Zettel mit dem Titel "Fragwürdige Bundesheer-Inserate in Zeiten des Spardiktats" bezieht und von millionenschweren Inseraten-Kampagnen in bevorzugten Medien spricht.

Keine millionenschweren Beträge

Ein Blick in die Medientransparenz-Datenbank zeigt, dass von millionenschwer keine Rede sein kann. Das Verteidigungsministerium hat im ersten Quartal um ziemlich genau 120.000 Euro in den drei Boulevardzeitungen inseriert. Und das waren die bei weitem größten Brocken. Im zweiten Quartal, das noch nicht veröffentlicht ist, sei es weniger gewesen, eben weil gespart werden müsse, sagt die Sprecherin von Minister Klug. Der im vierten Quartal 2013 ebenfalls 120.000 Euro in "Heute", "Krone" und "Österreich" gesteckt hat. Im dritten und zweiten Quartal 2013 waren es noch 450.000 bzw. 300.000 Euro für den Boulevard.

Aktuell geht es um eine Kampagne für den neuen Grundwehrdienst mit dem Skispringer Thomas Diethart, Gewinner der Vier-Schanzen-Tournee. Und dazu stehe der Minister auch voll, sagt die Sprecherin des Verteidigungsministers. Die Kampagne werde weitergehen und das speziell auch in den Boulevard-Zeitungen - wegen der Reichweite, auf die man in Sparzeiten quasi noch mehr achten müsse.

"Kurier" kämpft um Inseratengeschäft

Dem "Kurier" und anderen Tageszeitungen gefällt das natürlich gar nicht. Die Blätter haben seit Monaten mit zum Teil erheblichen Einbrüchen bei den Inseraten zu kämpfen und sparen das zum Teil in den Redaktionen ein. Da gönnt man dann dem Gratis- und anderen Boulevard noch weniger und rückt schon einmal eine Geschichte wie diese ins Blatt.

Übersicht

  • Medien
  • Verteidigung