Ertrinken - unterschätzte Gefahr für Kleinkinder

Bei Kleinkindern ist Ertrinken die häufigste unfallbedingte Todesursache. Jährlich sterben in Österreich durchnittlich 5 Kinder bei Badeunfällen. Beinahe alle diese Unfälle wären vermeidbar. Dazu müsste jedoch ein wesentliches Umdenken bei den Eltern stattfinden. Eine Befragung des Kuratoriums für Verkehrssicherheit hat nämlich ergeben, dass Eltern die Gefahr völlig falsch einschätzen.

Mittagsjournal, 12.7.2014

Schwimmen lernen - so früh wie möglich

Sie können für kleine Kinder tödlich sein: der Swimmingpool im eigenen Garten, das kleine Schwimmbiotop oder auch Waschtröge, die nicht tiefer als zehn Zentimeter sind. Eltern sind sich dessen nicht bewusst: neun von zehn schätzen die Gefahr vollkommen falsch ein und beobachten ihre Kinder daheim weniger aufmerksam als etwa beim Urlaub am Meer, sagt Othmar Thann, Direktor des Kuratoriums für Verkehrssicherheit (KfV). Fast alle Kinder verunglücken unter Aufsicht, nicht weiter als zehn Meter von einem Erwachsenen entfernt, sagt Thann: "Man könnte sie hören, aber sie gehen lautlos unter."

Denn Kinder, die nicht schwimmen können, fallen bei Kontakt mit Wasser in eine Art Schockstarre, so Thann. Und dann müsse man schnell reagieren, sagt Harald Hertz, Chefarzt beim Roten Kreuz: Schon nach drei Minuten werde das Gehirn irreversibel geschädigt, und nach fünf bis sechs Minuten ist mit dem Tod des Kindes zu rechnen.

Das Kuratorium für Verkehrssicherheit rät, den privaten Swimmingpool jedenfalls zu umzäunen. Schutz bietet auch ein Armband am Handgelenk des Kindes, das bei Kontakt mit Wasser laut schrillt. Die beste Schutzmaßnahme sei jedoch: Kindern so früh wie möglich schwimmen beizubringen.