ImPulsTanz beginnt

Morgen Abend beginnt das ImPulsTanz-Festival, bis zum 17. August wird Wien wieder zu einer internationalen Tanzmetropole. Das weltweit größte Festival für zeitgenössischen Tanz besteht ja nicht nur aus Performances, sondern auch aus Workshops in den unterschiedlichsten Genres: das macht ja die Einzigartigkeit von ImPulsTanz aus.

Morgenjournal, 16.07.2014

Nachdem das ImPulsTanz-Festival im Vorjahr sein 30-jähriges Bestehen mit einem Mammutprogramm feiern konnte, muss es sich heuer aus budgetären Gründen etwas schlanker präsentieren. Das Festival in Zahlen: "Es sind über 40 Produktionen", so der Leiter des Festivals, Karl Regensburger. Wegen der großen Nachfrage wurden bereits acht Zusatzvorstellungen angesetzt, sodass etwa 100 Vorstellungen stattfinden werden. "Es ist ein schlankeres Programm", sagt Regensburger, aber "nicht gespart haben wir bei den Workshops".

Den Reigen eröffnen wird Alain Patel mit "tauberbach". Der belgische Künstler zum Titel seiner Produktion: "Das heißt Bach für taube Menschen, also Gehörlose, und basiert auf einer CD, die ich schon seit sieben Jahren mit mir herumtrage, ein Projekt des polnischen Künstlers Artur Zmijewski, der Gehörlose gebeten hat, Bach-Kantaten zu singen. Für mich, als Bach-Fanatiker, ist es die extremste Form einer Interpretation von Bach, die ich je gehört habe."

Der Leiter und Gründer des DV8-physical-Theaters Lloyd Nelson hat das ImPulsTanz-Festival für die Weltpremiere seines neuesten Stückes ausgesucht: in "John" geht es um einen Mann, der 65 Mal verhaftet wurde, jahrelang obdachlos und heroinsüchtig war, und Lloyd Nelson stellt da die Frage, ob es so jemanden möglich sei, sein Leben zu verändern, oder Liebe zu erfahren. Dazu wird es auch ein Programm von Filmen von Lloyd Nelson geben.

Einen besonderen Platz wird auch der österreichische Choreograph Chris Haring bekommen, mit einem Revival seines Klassikers "Talking Head", einer Satire über die Kommunikationsinflation. Außerdem zeigt er mit seiner Compagnie Liquid Loft den letzten Teil seiner Trilogie "The Perfect Garden". Apropos Klassiker: Erstmals wird es die Reihe "ImPulsTanz Classics" gebe - neben dem erwähnten Chris Haring werden auch Jérôme Bel und Ivo Dimchev frühe Stücke zeigen. Neben bekannten Persönlichkeiten wie Meg Stuart, Ismael Ivo und Ko Murobushi wurde auch ein besonderer Akzent auf die junge Generation gelegt.

Die große Open-Air-Eröffnung des Festivals musste heuer dem Sparstift zum Opfer fallen, doch da sprang der Bundespräsident ein: Heinz Fischer lud gestern Abend in die Hofburg ein, wo es in mehreren Sälen Performances gab, u. a. wurde auch die Garde miteinbezogen.

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