Lehramt: Deutschtest zu große Hürde

Zur Bildungspolitik in Österreich jetzt - die heute um eine Misere reicher ist. Dass Schülerinnen und Schüler manchmal zu wünschen übrig lassen, wissen wir seit den Pisa-Tests, jetzt krankt es aber auch am Nachwuchs für das Lehramtsstudium. Die Pädagogischen Hochschulen müssen nämlich immer mehr Kandidatinnen und Kandidaten, denen es an Deutschkenntnissen mangelt, ablehnen. An manchen Hochschulen kann die Hälfte der Bewerber einfach nicht gut genug Deutsch.

Abendjournal, 24.7.2014

"Wie haben sie die Matura gemacht?"

Die Erfahrungen bei den Aufnahmetests an den Pädagogischen Hochschulen sind unterschiedlich. Besonders häufig allerdings wird von schwachen Leistungen in deutscher Grammatik und Rechtschreibung berichtet. Getestet wird zum Beispiel die Bestimmung der Wortarten in einem Satz, die Groß- und Kleinschreibung oder das Erkennen von Fehlern in einem Text, erklärt Erich Perschon, der Leiter der Studienkommission an der PH Niederösterreich. Hier ist die Hälfte von 500 Bewerberinnen und Bewerbern am Aufnahmetest gescheitert: "Manchmal fragt man sich bei Kandidatinnen, die durchfallen, wie die die Matura gemacht haben."

In Oberösterreich sind weniger Kandidatinnen gescheitert, rund ein Fünftel. Allerdings auch hier durchwegs wegen mangelhafter Deutschkenntnisse, sagt Ulrike Greiner von der Pädagogischen Hochschule Oberösterreich: Wenn hier im sprachlichen Bereich, fundamentale Bereiche nicht ausreichend sind, ist das ein absolutes Negativkriterium." Die Rektorenkonferenz der Pädagogischen Hochschulen will nun untersuchen lassen, was die Ursachen für die schlechten Ergebnisse der Aufnahmetests sind.