Kirchenvertreter fordern Maßnahmen gegen ISIS

Ein international koordiniertes Vorgehen gegen den Terror der radikal-sunnitischen Truppen Islamischer Staat im Irak und Syrien, das fordern heute Spitzenvertreter der verschiedenen christlichen Kirchen in Österreich in einer gemeinsamen Erklärung. Das "weitgehende Schweigen der Weltöffentlichkeit" zum Feldzug der ISIS-Kämpfer ist für die Kirchenvertreter ein Skandal.

Abendjournal, 28.7.2014

UNO muss Maßnahmen setzen

Das Vorgehen der Terrorgruppe Islamischer Staat im Irak gegen Christen und andere religiöse Minderheiten, speziell in Mosul, sei ein "Anschlag auf die Grundlagen der Zivilisation, der Menschenwürde und der Menschenrechte", heißt es in der gemeinsamen Erklärung der Kirchenvertreter. Die österreichische Regierung sei aufgerufen, sich bei den Vereinten Nationen für Maßnahmen einzusetzen, um den Terror zu beenden.

Lothar Pöll, Superintendent der evangelisch-methodistischen Kirche und Vorsitzender des Ökumenischen Rates der Kirchen sieht aber auch die UNO selbst einmal mehr gefordert zu handeln: "Ähnlich wie sie es jetzt zum Beispiel beim Nahost-Konflikt getan hat, muss auch zu dieser Christen-Verfolgung und Verfolgung von Minderheiten Stellung genommen werden".

Kirchenvertreter befürworten Sanktionen

Um dem ISIS-Terror Einhalt zu gebieten, müsse man alles unternehmen, dass nicht über verschiedene Unterstützer weiter Waffen zu den islamistischen Kämpfern gelange, so Pöll. Konkret befürworten die Kirchenvertreter Sanktionen seitens der USA und der EU, die die Terror-Bewegung Islamischer Staat finanziell treffen. Unterzeichnet haben die Erklärung Repräsentanten der katholischen Kirche, der evangelischen Kirchen, sowie Vertretern der christlichen Orthodoxie.