Israel verkündet vierstündige Feuerpause

Nach den schweren Kämpfen heute Vormittag hat Israel erneut eine vierstündige, einseitige Feuerpause angekündigt. Diese ist am Nachmittag in ausgewählten Bereichen des Gazastreifens in Kraft getreten und sollte den Palästinensern die Möglichkeit geben sich mit Lebensmittel zu versorgen und die Toten zu bergen.

Abendjournal, 30.7.2014

Völkerrechtsverstöße auf beiden Seiten

Es waren die schwersten Kämpfe seit mehreren Wochen. Allein 16 Tote beim Beschuss einer Mädchenschule im Gaza-Streifen heute Morgen. Das Hilfswerk der Vereinten Nationen für palästinensische Flüchtlinge spricht von einem schweren Verstoß gegen das internationale Recht.

Doch es stehen auch viele andere Wohnhäuser in Schutt und Asche. "Mein Bruder und ich wurden von den Explosionen aus dem Schlaf gerissen. Als der Rauch sich verzogen hat, war alles zerstört", berichtet ein Mann. Ein Stück weiter wurde eine zehn-köpfige Familie ausgelöscht. Ein Verwandter sagt: "Wir haben jetzt zehn neue Märtyrer". Sie sollen bereits heute begraben werden.

Feuerpause nur in ausgewählten Gebieten

Laut israelischem Militär gilt die Feuerpause jedoch nicht in den Gebieten, die am schwersten umkämpft werden. So wurde heute Nachmittag ein Markt in der Nähe von Gaza Stadt angegriffen: 15 Tote und über 150 Verletzte.

Das Rote Kreuz spricht ebenfalls von Völkerrechtsverstößen. Doch die Hilfsorganisation beschuldigt nicht nur Israel, sondern auch die radikal-islamischen Hamas.

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