Schuberts "Fierrabras" in Salzburg

Nach dem umjubelten "Trovatore" am Samstag steht bei den Salzburger Festspielen die nächste große Opernpremiere ins Haus: "Fierrabras", eine der selten gespielten Opern von Franz Schubert, hat am Mittwoch im Haus für Mozart Premiere. Peter Stein ist für die Inszenierung verantwortlich, Ingo Metzmacher dirigiert die Wiener Philharmoniker, nachdem Nikolaus Harnoncourt aus Altersgründen abgesagt hat.

Morgenjournal, 11.8.2014

Michael Schade spielt den stolzen Fierrabras, den Sohn des Maurenkönigs, der die Ritter Karls des Großen aus den Fängen seines Vaters befreit und edelmütig auch auf seine fränkische Geliebte verzichtet. Diese Ritteroper, ein Melodram mit musikalisch-akzentuierten gesprochenen Passagen, ist die letzte Oper von Franz Schubert, der sich zwanzig Mal an dieser Kunstform erprobt hat.

Ausflug ins Theatermuseum

Regisseur Peter Stein und sein Leib-Bühnenbildner Ferdinand Wögerbauer haben sich an alten romantischen Theaterstichen in Schwarz-Weiß inspiriert. Es wird sozusagen ein Ausflug ins Theatermuseum. Peter Stein liebt es ja, mit seiner hartnäckigen Retrohaltung sogenannte fortschrittliche Verfechter des heutigen Regietheaters zu provozieren.

Ingo Metzmacher, der Dirigent, der in den letzten Jahren außergewöhnliche, moderne Opernaufführungen in Salzburg betreut hat, hat schon mehrfach mit dem deutschen Regisseur zusammengearbeitet: "Stein versucht, eine Ästhetik von 1820 wiederzubeleben, weil er glaubt, dass man das Stück aus der Distanz erzählen muss. Da es in seiner Naivität nur aus der Zeit, in der es entstanden ist, wirklich zu verstehen ist."

Ingo Metzmacher ist - wie Claudio Abbado einst - ein Verfechter von "Fierrabras". Musikalisch gibt es viele große Ensembleszenen und manchmal hört man auch schon den frühen Wagner. Aber man findet auch Bezüge zu Mozart, Beethoven oder Weber.

Peter Stein geht es heutzutage nach eigenen Aussagen vor allem darum, der Musik Raum zu geben: Man sollte am besten die Augen zumachen können, sowas freut natürlich die Dirigenten.