Bayern: Mollath ist frei
Es war einer der größten Justizskandale in der jüngeren deutschen Geschichte. Der heute 57-jährige Gustl Mollath wurde gegen seinen Willen siebeneinhalb Jahre in die Psychiatrie gesperrt. Zu Unrecht, wie das Regensburger Landgericht heute festgestellt hat. Mollath bekommt eine Entschädigung für die gesamte Dauer seiner Unterbringung.
8. April 2017, 21:58
Abendjournal, 14.08.2014
Gustl Mollath ist ein freier Mann, den von ihm erhofften Freispruch erster Klasse hat er nicht bekommen. Das Landgericht Regensburg ist überzeugt, dass er seine Ex-Frau geschlagen, gewürgt und gebissen hat, so Gerichtssprecher Thomas Polnik. Das Gericht konnte jetzt aber nicht mehr feststellen, ob Mollath damals wegen seines psychischen Zustands schuldfähig war oder nicht. Und da gilt dann: im Zweifel für den Angeklagten.
Mollath hat alle Vorwürfe immer zurückgewiesen und sieht sich als Opfer einer Intrige seiner Ex-Frau. Sie, eine Bankerin, habe ihn in die Psychiatrie abgeschoben, damit er Schwarzgeldgeschäfte ihrer Bank nicht öffentlich macht. Schon der erste Prozess wegen schwerer Körperverletzung ist mit einem Freispruch wegen Schuldunfähigkeit zu Ende gegangen, gleichzeitig wurde Mollath damals als gemeingefährlich eingestuft und gegen seinen Willen in die Psychiatrie eingewiesen. Dafür bekommt er jetzt an die 60.000 Euro Entschädigung.