Dschihadisten in Österreich festgenommen

Die österreichische Polizei hat neun mutmaßliche Dschihadisten festgenommen. Die Männer waren auf dem Weg nach Syrien, um dort im Bürgerkrieg zu kämpfen. Sie stammen aus Tschetschenien und sind von Österreich bereits früher als Flüchtlinge anerkannt worden - ein Status, den sie nun verlieren könnten. Derzeit werden die Festgenommenen verhört.

Abendjournal, 20.08.2014

Festgenommen wurden die Männer jeweils kurz vor der Staatsgrenze - eine Gruppe bei Arnoldstein in Kärnten, die andere bei Nickelsdorf im Burgenland. Laut Polizei waren sie auf dem Weg in die Türkei und dann nach Syrien. Einer der Festgenommenen wurde mittlerweile wieder freigelassen - er ist erst 17 und damit minderjährig. Offenbar wurden die Verdächtigen schon seit längerem beobachtet - eine Zusammenarbeit zwischen Staatsanwaltschaft Wien und Verfassungsschutz.

Vorgeworfen wird den Männern, dass sie Mitglieder einer terroristischen Vereinigung sind. Sollten sie in Untersuchungshaft genommen werden, kündigt Innenministerin Johanna Mikl-Leitner schon jetzt an, dass das Ministerium ein Verfahren einleiten will, um den Verdächtigen den Asylstatus aberkennen zu lassen - gegen Dschihadisten könne es nur eine Null-Toleranz-Politik geben, heißt es. Erst vor kurzem habe sie mit Außen- und Justizminister vereinbart, dass bei sogenannten Foreign Fighters der Asylstatus konsequent aberkannt werden soll. Festgenommen wurde auch ein Österreicher mit türkischen Wurzeln. Er soll die Reise der Tschetschenen organisiert haben. Ob Untersuchungshaft verhängt wird, wird demnächst entschieden.