Russland-Sanktionen: Betroffene Betriebe
Die Russland-Sanktionen haben zum Teil negative Auswirkungen auf die heimischen Betriebe, dazu kommt die schlechte Wirtschaftslage. Das Wirtschaftsforschungsinstitut rechnet weiter mit einer Konjunkturflaute, das hat das WIFO am Vormittag bekanntgegeben.
8. April 2017, 21:58
Die LKW-Firma MAN wird vor diesem Hintergrund 2000 Mitarbeiter in Kurzarbeit schicken. Beim Arbeitsmarktservice rechnet man aber nicht damit, dass viele Betriebe diesem Beispiel folgen werden.
Mittagsjournal, 09.09.2014
Ende August waren in Österreich 1.300 Mitarbeiter in 14 Betrieben in Kurzarbeit. Diese Zahl hat sich in den letzten Monaten kaum verändert. Im Vergleich zum Höhepunkt der Wirtschaftskrise im Jahr 2009 ist das sehr wenig. Damals waren mehr als 60.000 Menschen in 500 Firmen betroffen.
Und auch wenn die LKW-Firma MAN jetzt 2.000 Mitarbeiter in Kurzarbeit schickt, die Wirtschaft schwächelt, und die Russland-Sanktionen möglicherweise noch einmal verschärft werden: Die Kurzarbeit werde wohl nicht im großen Stil zurückkehren, sagt Johannes Kopf, Vorstand beim Arbeitsmarktservice. Denn diese sei kein Instrument für eine lang-anhaltende Wirtschaftsflaute, sondern für eine unerwartete Krise.
Betroffen von den Russland-Sanktionen sind vor allem die Industrie, die Landwirtschaft und die Nahrungsmittelindustrie. In der Wirtschaftskammer betont man aber, dass auch Betriebe darunter leiden, die nicht unmittelbar von den Sanktionen betroffen sind. Denn es gebe eine gewisse Verunsicherung, das ist schlecht fürs Geschäft. Allerdings geht man auch in der Wirtschaftskammer derzeit nicht von einer Rückkehr der Kurzarbeit im großen Stil aus. Und auch Sozialminister Rudolf Hundstorfer von der SPÖ will die Russland-Sanktionen im Moment noch nicht überbewerten.
Trotzdem wird es morgen ein Treffen der Sozialpartner mit dem Bundeskanzler geben, wo man auch darüber beraten wird, wie man sich auf verschärfte Russland-Sanktionen vorbereiten kann. Das sei grundsätzlich zu begrüßen, sagt Johannes Kopf vom AMS. Grundsätzlich stehe das AMS aber jederzeit bereit, um Betriebe zu unterstützen, die Kurzarbeit beantragen wollen.