Finanzmärkte beunruhigt über Hongkong-Proteste

In Hongkong gehen die Proteste weiter: zehntausende Menschen sind auch heute Nacht wieder auf die Straße gegangen und haben mehr Demokratie in der chinesischen Sonderverwaltungsregion gefordert. Und die Proteste machen zunehmend auch die Finanzmärkte nervös.

Morgenjournal, 30.9.2014

Die Börsen in Asien schreiben heute Früh Verluste und auch an der Wall Street macht sich Beunruhigung bemerkbar. Denn was Anleger am wenigsten mögen ist Unsicherheit: in Hongkong demonstrieren ja immer mehr Menschen, gestern haben sie bei den größten Protesten seit langem auch das Finanzviertel der Stadt blockiert. Doch was den Leuten an den Finanzmärkte am meisten Sorgen macht, ist, dass die Proteste auf China überschwappen und dort die Konjunktur bremsen könnten.

Und wie sieht es mit dem Wachstum der Chinesischen Wirtschaft im Moment aus?

Also heuer ist die chinesische Wirtschaft um knapp siebeneinhalb Prozent gewachsen, im Vergleich zu den USA oder Europa ist das natürlich sehr viel, aber für China ist das das niedrigste Wachstum seit eineinhalb Jahren. Und die ehemalige britische Kronkolonie Hongkong hat in China eine besondere Rolle: die Wirtschaftsmetropole hat immer als stabil und investitionsfreundlich gegolten. Jetzt sieht man Polizisten in Kampfausrüstung auf den Straßen.

Und worum geht es genau bei den Protesten?

Begonnen hat es mit einem Streik der Studenten, weil Peking eine Wahlreform verhindert hat. Zwar soll die Bevölkerung von Hongkong 2017 erstmals direkt einen Verwaltungschef wählen dürfen, aber die Zentralregierung in Peking will die Kandidaten bestimmen, um so ihren Einfluss zu sichern.