Frankfurter Buchmesse: Der Wandel am Markt
Wer heuer den Deutschen Buchpreis bekommt, das wird heute Abend in Frankfurt entschieden. Die Verleihung der renommierten Auszeichnung ist der Auftakt zur Buchmesse, die dann am Mittwoch beginnt. Es ist die größte Fachmesse für das internationale Publishing. Und auch die Messe spürt den globalen Wandel auf dem Buchmarkt.
8. April 2017, 21:58
Morgenjournal, 6.10.2014
Rund 7.000 Aussteller aus über 100 Ländern werden ab Mittwoch in Frankfurt ihre Neuerscheinungen präsentieren - das ist ein Minus von drei Prozent gegenüber dem Vorjahr. Wir sehen deutliche Veränderungen, sagt der Direktor der Frankfurter Buchmesse Jürgen Boos.
Kurz: Nationale Grenzen im Verlagsgeschäft sind passe, die Messe wird internationaler. Vor Jahren hielten sich nationale und internationale Aussteller mit je 50 Prozent noch die Waage, heuer beträgt der Anteil der deutschsprachigen Teilnehmer nur mehr 36 Prozent.
Geschrumpft ist im Vergleich zum Vorjahr auch die Zahl der englischsprachigen Aussteller, gestiegen ist die der Lateinamerikaner und vor allem der Asiaten. China - das ist der große Wachstumsmotor im globalen Buchmarkt. Die Messe reagiert jedenfalls auf diesen Wandel, für 2015 ist ein großer Umbau geplant, ein neues Hallenkonzept.
Gastland Finnland
Unverändert ist das Messe-Thema Nummer 1: der digitale Wandel in der Buchbranche. Während in den Hallen weiterhin die Regale mit den ausgestellten Büchern dominieren werden, präsentieren internationale Technologieunternehmen Konzepte für die elektronische Lesewelt. Als Gastland präsentiert sich heuer Finnland mit mehr als 60 Autorinnen und Autoren und rund 130 Neuerscheinungen in deutscher Übersetzung. "Finnland cool" ist das Motto des Gastlandauftritts
An die 280.000 Besucher werden bis Sonntag in Frankfurt erwartet und über 1.000 Autorinnen und Autoren aus der ganzen Welt - von Paolo Coelho und Ken Follett bis hin zu Rafik Schami, Martin Walser und der Literatur-Nobelpreisträgerin Herta Müller.