Kobane: IS-Vorstoß stockt

Der Vorstoß der Terrormiliz Islamischer Staat in der nordsyrischen Grenzstadt Kobane ist von den kurdischen Verteidigern offenbar vorerst gestoppt worden. Die Dschihadisten kontrollieren weiter etwa 40 Prozent der Kurdenhochburg. In der Nacht flog die internationale Allianz zwar wieder Luftangriffe. Doch die USA betonten, dass Kobane nicht die Priorität im Kampf gegen den Islamischen Staat sei.

Morgenjournal, 13.10.2014

"Fortschritte" und Anschläge

Neue Luftschläge der internationalen Koalition haben den IS-Vormarsch auf die umkämpfte Stadt Kobane im syrisch-türkischen Grenzgebiet am Wochenende vorerst gebremst. Bei einem Besuch in Chile sprach US-Verteidigungsminister Chuck Hagel von "einigen Fortschritten", stimmte zugleich aber auf einen langen Kampf ein.

Die Kurden in Kobane sehen sich nach fast einem Monat heftiger Kämpfe kaum noch in der Lage, dem Ansturm des IS weiter abwehren zu können. Zwar haben die Extremisten durch die Luftangriffe der USA und ihrer Verbündeten schwere Verluste erlitten, erklärte die Kurdenmiliz YPG am Wochenende. In den vergangenen beiden Tagen seien die Einsätze aber nicht mehr so effektiv gewesen.

Im Irak gingen die Dschihadisten hingegen mit Selbstmordanschlägen in die Offensive, bei denen Dutzende Menschen starben.

Türkei erlaubt Nutzung ihrer Stützpunkte

Zur Bekämpfung des IS darf die internationale Allianz künftig auf Stützpunkte im NATO-Land Türkei zurückgreifen. Die Regierung in Ankara habe dazu ihre Zustimmung gegeben, sagte die Sicherheitsberaterin von US-Präsident Barack Obama, Susan Rice, im US-Fernsehen. Die Ankündigung erfolgte unmittelbar vor einem ersten Strategietreffen der Allianz am Montag in den Vereinigten Staaten. Das Anti-IS-Bündnis wollte die Türkei seit längerem enger einbinden. Die Regierung in Ankara sträubte sich jedoch dagegen und pochte unter anderem auf ein gemeinsames Vorgehen, das sich auch gegen das Regime des syrischen Präsidenten Bashar al-Assad richtet. (Text: APA, Red.)

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