Hörspiel von Daniel Kehlmann
Der Mentor
Im Rahmen des sogenannten "Mentor"-Projekts - von der ausrichtenden Stiftung bestens bezahlt - sollen der einst gefeierte Dramatiker Benjamin Rubin und der Nachwuchsautor Martin Wegner eine Woche lang an Wegners neuem Stück arbeiten.
27. April 2017, 15:40
Rubin, seine Allüren pflegend und wenig umgänglich, missbehagt die "Literaturförderung", er kann jedoch das Honorar mehr als gebrauchen. Auch Wegner verspricht sich vom Zutun des "Altmeisters" nicht allzu viel, bestenfalls Protektion. Dafür ist seine Frau Gina umso eher bereit, dem "großen alten Mann" die Bewunderung zu zollen, derer er dringend bedarf.
APA/HERBERT NEUBAUER
… entsteht ein ganz falscher Eindruck …
Dass er am Stück ihres Mannes kein gutes Haar lässt, bringt sie in eine Zwickmühle. Martin verlangt den Offenbarungseid: ob sie an ihn als Schriftsteller glaubt oder nicht. Und dann reist er auch noch ab, gekränkt, wie er ist. Rubin könnte triumphieren, hätten die Peinlichkeiten in dieser Komödie nicht einen sehr ernsten Grund: die existentielle Abhängigkeit davon, anerkannt, nein: geliebt zu werden.
Zum Autor: Daniel Kehlmann, 1975 in München geboren, seit seinem Roman "Die Vermessung der Welt" einer der erfolgreichsten deutschsprachigen Schriftsteller der Gegenwart. Neben der "Vermessung der Welt" (NDR 2007) wurden auch sein Roman "Ich und Kaminski" (WDR 2004) und sein Theaterstück "Geister in Princeton" (NDR/ORF 2013) für das Hörspiel adaptiert.
Team
Regie: Götz Fritsch, Komposition: Martin Zrost, Tongestaltung: Christian Grund und Holger König, mit Franz Xaver Kroetz, Christian Bach, Stephanie Schönfeldt und Ilja Richter (Produktion MDR/WDR/ORF)