Rubel stürzt weiter ab

Für den Rubel gibt es immer weniger Euro und Dollar. Derzeit sieht es nicht danach aus, dass das Land aus dem heftigen Währungsverfall herauskommt.

Morgenjournal, 17.12.2014

Im freien Fall

Jeder Versuch, den Fall des Rubels wenigstens zu bremsen, ist misslungen und die Aussichten sind schlecht, dass es gelingt. Russland ist eng in die weltweiten Wirtschaftsstrukturen eingebunden und davon auch abhängig. Zwar hat die russische Zentralbank noch an die 400 Milliarden Dollar an Devisenreserve, um den Rubel zu stützen. Jede Maßnahme ist bisher verpufft - auch weil die Wirtschafts- und Währungspolitik des Landes wenig durchdacht war und ist.

Der Rubel rollt jetzt regelrecht aus dem Land. Wer profitiert davon?

Das sind die Länder mit stabilen Finanzen und vergleichsweise sicheren Anleihen. Und das sind die Aktien von Unternehmen, die nichts mit Russland zu tun haben. Ein breiter Geldstrom dürfte in den USA münden. Dort zeigt sich die Konjunktur dynamisch und die Nationalbank ist dabei, die Zinsschraube langsam nach oben zu drehen.

Der Dollar steigt, der Rubel fällt - wie wirkt sich das auf andere Länder aus?

Die Entwicklung bringt ein hohes Risiko für die so genannten Schwellenländer mit sich, die auf ausländische Investoren angewiesen sind. Je höher der Wert des Dollar, desto größter ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Anleger ihr Geld aus Südamerika, Asien oder Afrika abziehen. Der Devisenmarkt, auf dem besonders viel gehandelt wird, zeigt bereits klar in diese Richtung und erhöht den Druck - auch weil die Schuldenlast all jener Länder steigt, die ihre Verbindlichkeiten in Dollar abrechnen.