Selbstmordanschlag in Istanbul

In Istanbul sind gestern Abend zwei Menschen bei einem Selbstmordattentat ums Leben gekommen. Eine Frau hatte einen Polizisten auf einer Polizeistation mit in den Tod gerissen. Das Attentat hat sich in einem populären Touristenviertel in der türkischen Metropole ereignet. Die Hintergründe der Tat sind noch völlig unklar.

Morgenjournal, 7.1.2015

Aus Istanbul,

Die Frau trägt Sprengstoff an ihrem Körper. Ihr Gesicht ist mit einem Schleier verhüllt als sie eine Polizeistation im populären Touristenviertel von Sultan-Ahmet betritt: „Sie sprach einen Polizeibeamten auf Englisch an, sie meinte, sie hätte ihre Geldtasche verloren, dann lies sie die Bombe, die sie an ihrem Körper befestigt hatte, explodieren“ erzählt der Gouverneur von Istanbul Wasip Schahin.

Ein Polizist wird getötet, ein weiterer verletzt. Das Viertel wird abgeriegelt. An der Leiche der Attentäterin findet die Polizei angeblich zwei weitere Sprengsätze, die entschärft werden können. Ganz in der Nähe der Polizeistation liegen die Hagia Sophia und die blaue Moschee, beide ziehen jedes Millionen an Besuchern an. Erst vor wenigen Tagen hatte ein Mann in Istanbul zwei Granaten auf Polizisten geworfen. Niemand wurde dabei verletzt, eine linksextreme Gruppe hat sich angeblich zu dem Anschlag bekannt.

Wer hinter der jüngsten Terrorattacke steht ist unklar. Man ermittle in alle Richtungen heißt es. Die Sicherheitslage in der Türkei bleibt angespannt. Die jüngsten Zwischenfälle in den Kurdengebieten im Südosten des Landes sowie die Angst, der IS-Terror könnte über die türkisch-syrische Grenze überschwappen. Das alles hat Polizei und Armee in erhöhte Alarmbereitschaft versetzt.