Börsen: Grexit und Ölpreis

Der deutsche Wirtschaftsforschungschef Sinn hält einen Austritt Griechenlands aus dem Euro für sinnvoll - ganz im Gegensatz zu vielen anderen Experten, die befürchten, dass Spekulanten dadurch Tür und Tor geöffnet wird. Ein möglicher Grexit, ist natürlich auch Thema an den Finanzmärkten.

Morgenjournal, 14.1.2015

Dass die Kurse deshalb jetzt fallen, kann man nicht so einfach daraus ableiten. Viel mehr Einfluss hat da derzeit wohl der fallende Ölpreis. Die richtungsweisende Sorte Brent ist seit dem Sommer um mehr als die Hälfte billiger geworden und kostet mit rund 45 Dollar je Fass so wenig wie seit fast sechs Jahren nicht mehr. Und kurzfristig ist kein Ende des Preisverfalls absehbar, dazu ist weltweit zu viel Öl am Markt und die Nachfrage danach zu gering.

Konsumenten und Unternehmen freuen sich über billigere Energiepreise als Folge des niedrigen Ölpreises, warum lässt der andererseits die Aktienkurse fallen? Der Dow Jones hat ja im Minus geschlossen…

Die USA sind durch die umstrittene Fracking-Methode zum größten Ölproduzenten der Welt aufgestiegen, aber das hat seinen Preis. Fracking ist extrem teuer, damit es sich lohnt, bräuchten die Firmen einen Ölpreis von rund 70 Dollar pro Fass. Mit dem niedrigen Ölpreis können viele ihre Schulden bald nicht mehr bezahlen. Diese Erwartung lässt die Kurse der betroffenen Unternehmen fallen. An der Börse geht außerdem die Angst um, dass Anleihen nicht mehr bedient werden können und das trifft dann auch viele Investoren.