Christoph Becher ist neuer RSO-Intendant

Das ORF Radio-Symphonieorchester Wien hat einen neuen Intendanten. Er heißt Christoph Becher und ist derzeit noch Geschäftsführer des Würtembergischen Kammerorchesters Heilbronn. Seine Aufgaben für das RSO wird er Anfang März übernehmen.

Christoph Becher

APA/HANS PUNZ

ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz und Radiodirektor Karl Amon haben den neuen Intendanten heute Mittag vorgestellt.

Kulturjournal, 12.02.2015

Christoph Becher scheint ein Mann zu sein, der vielen Anforderungen gerecht wird. Das Orchester begrüßt ihn mit herzlichem Applaus. Friedrich Cerha gratuliert spontan und Chefdirigent Cornelius Meister ist glücklich über einen starken Intendanten mit vielen eigenständigen Ideen.

Christoph Becher, der 52-jährige Hesse, hat viele Jahre lang in Hamburg gearbeitet. Als Dramaturg an der Staatsoper, beim Musikfest und nicht zuletzt mit Christoph Lieben-Seutter an der Elbphilharmonie. Mit Wien verbindet ihn allerdings auch sehr viel, war er doch Jahre lang als Dramaturg am Wiener Konzerthaus tätig und hat zudem seine Doktorarbeit über die Variantentechnik Alexander Zemlinskys geschrieben. Er hat hier geheiratet und sein Sohn wurde hier geboren, erzählt Becher sehr gerührt.

Neue Bevölkerungsschichten einbinden

Konkrete Pläne für das RSO kann Becher heute natürlich noch nicht nennen, aber einige Themen, skizziert er doch: "Die Herausforderung vor der wir stehen, liegt in der kulturellen Änderung der Gesellschaft. 50 Prozent der 20- bis 40-Jähringen in Wien hat in der Familie eine Zuwanderungsgeschichte. Das wird unser Publikum ändern. Und wenn wir als Kulturinstitution darauf keine Antworten finden und keine Antworten versuchen, werden wir scheitern." In Zukunft will Christoph Becher neue Bevölkerungsschichten einbinden und vor allem auch junge Menschen verstärkt ansprechen.

Wrabetz: "Ingredienzien langfristig gesichert"

Insgesamt will Becher mit seinen guten Kontakten die Position des ORF Radio-Symphonieorchesters weiter ausbauen, sowohl im Inland als auch im Ausland. Um genau das zu erreichen, ist ja die Stelle des Intendanten überhaupt zum ersten Mal international ausgeschrieben worden. ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz: "Ein Orchester braucht hervorragende und begeisterte Musiker, braucht einen herausragenden Chefdirigenten, einen sehr guten Intendanten und einen Kulturstandort. Alle diese Ingredienzien eines der besten Orchester des Landes stellen wir langfristig sicher."

Der Vertrag mit Christoph Becher ist übrigens unbefristet und Chefdirigent Cornelius Meister hat seinen Vertrag vorzeitig bis Sommer 2018 verlängert. Somit sind die Weichen für die nächsten Jahre gestellt.

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