Asterix im Land der Götter

Die Comic-Alben von Asterix dem Gallier sind schon x-mal verfilmt worden - als Zeichentrickfilm, mit realen Schauspielern wie Gérard Depardieu als Obelix - und nun gibt es einen Animationsfilm in 3D. "Asterix im Land der Götter" - so der Titel - kommt diese Woche in die heimischen Kinos.

Asterix, Obelix und Baba

Asterix, Obelix und Baba

2014 M6 STUDIO/BELVISION/M6 FILMS/SNC/LES ÉDITIONS ALBERT RENÉ/GOSCINNY-UDERZO

Angesichts der eher lauen Asterix-Verfilmungen, vor allem der letzten vier mit realen Schauspielern, konnte man eigentlich für diesen 3D Animationsfilm das Schlimmste - sprich gähnende Langeweile- erwarten. Doch Regisseur Louis Clichy und sein Drehbuch Autor Alexandre Astier, der auch für die Dialoge zeichnet, überraschen durchaus positiv und liefern einen witzigen, kurzweiligen, technisch brillant gemachten Streifen.

Ausgangspunkt ist das Album "Die Trabantenstadt" aus dem Jahr 1971. Die Handlung ist schnell resümiert: Julius Cäsar sieht ein, dass er das kleine widerspenstige gallische Dorf nicht mit Gewalt annektieren kann- wegen des berühmten Zaubertranks des Druiden- und so beschließt er, den Wald um das Dorf zu roden und eine Anlage mit Luxus-Apartments zu errichten.

Nach anfänglichen Schwierigkeiten- so setzt der Druide Miraculix seine Zauberkräfte ein, um die gerodeten Eichen über Nacht nachwachsen zu lassen- entsteht schließlich der erste Teil der Anlage. Der Plan Cäsars scheint aufzugehen, die rüden Gallier mit römischen Sesterzen und Luxus aufzuweichen. Aber natürlich haben Asterix und Obelix mit Hilfe des Druiden etwas dagegen.

Gelunge Aktualisierung des Comic

Soweit zum Plot. Doch die Herausforderung war, das 44 Jahre alte Comic-Album umzusetzen. Was auch eine Aktualisierung verlangte. Der Zeichner Uderzo- heute stolze 87 Jahre alt- wurde von Anfang an beigezogen, erzählt Regisseur Louis Clichy. Er hat ja rechtlich ein Veto-Recht.

Geschickt haben Clichy und Alexander Astier, der in Frankreich ein berühmter Drehbuchautor, Filmregisseur und Schauspieler ist, auch politische Themen eingebaut: so haben die römischen Soldaten so ihre Forderungen an ihre Kommandanten.

Auch der moderne Massentourismus wird thematisiert, mit seinen Auswirkungen auf Preise und Souvenirläden. Und auch die Arbeitssklaven sehen, wo ihre Interessen sind, wenn sie mit den Galliern verhandeln, um den Zaubertrank zu bekommen, der unheimliche Kräfte verleiht: so können sie schneller Bäume ausreißen, aber auch leichter und schneller Bausteine transportieren.

Ein Wildschwein wird nicht geschlachtet

Der Film ist gespickt mit subtilen Anspielungen, seien es historische Figuren wie De Gaulle oder aus der Filmgeschichte - etwa King Kong. Doch die Filmemacher wollten das Geschehen nicht mit Gags überladen.

Noch ein Wort zur Technik: Louis Clichy hat zwei Jahre in den Pixar Animation Studios gearbeitet. Was er dort geschätzt hat, war das offene Arbeitsklima, ohne Hierarchien. Die Techniken, die er dort gelernt hat, hat er dann mit französischem Humor verbunden. Und das Resultat kann sich sehen lassen. Einziger Wehrmutstropfen: die Stimmen in der deutschen Synchronfassung.

Übrigens gibt es in "Asterix im Land der Götter" ein Wildschwein als absoluten Sympathieträger. Zur Belohnung wird die vier-beinige Lieblingsspeise der Gallier dann auch nicht geschlachtet!