Zentralmatura: Post vom Bundesheer

Die Turbulenzen um die Zentralmatura werden um eine Facette reicher. In den vergangenen Tagen und Wochen bekamen einige Maturanten Post vom Bundesheer. Sie mögen sich doch zur Stellung für den Grundwehrdienst einfinden, und zwar just zu dem Termin, an dem erstmals österreichweit einheitlich in allen AHS die schriftliche Matura angesetzt ist. Die Freiheitlichen kritisieren die fehlende Koordination der zuständigen Ministerien.

Morgenjournal, 27.2.2015

Stellung statt Matura

Von 5. bis 13. Mai findet erstmals gleichzeitig an allen AHS die schriftliche Matura statt. Doch einige männliche Maturanten sollten da noch einen weiteren Termin wahrnehmen. Sie sind vom Bundesheer zur Stellung zitiert worden genau in der Zeit kurz vor oder während der Zentralmatura. Außer in der Steiermark sind Maturanten in allen Bundesländern davon betroffen.

Je nach Anreise müssen sie für die Stellung bis zu 2,5 Tage einplanen, Zeit, die den Maturanten für die Vorbereitung auf die Zentralmatura fehle, kritisiert der freiheitliche Generalsekretär Herbert Kickl.

Kickls Kritik richtet sich gegen das Verteidigungs- und das Unterrichtsministerium, die sich schlicht nicht koordiniert hätten. Die Zentralmatura sei langfristig geplant. Das sei auch eine Bankrotterklärung für die Regierung wenn zwei Ministerien sich nicht koordinieren können.

Die jungen Männer können freilich um eine Verschiebung des Stellungstermins ansuchen. Durch die Verschiebung bestünde allerdings die Gefahr, dass sie dann nicht zum nächstmöglichen Termin einrücken können, was ein massiver Eingriff in die Lebensplanung wäre, so Kickl.

Ministerium beruhigt

Das Verteidigungsministerium versucht zu beruhigen. Das Bundesheer reagiere extrem flexibel auf Kollisionen mit Prüfungsterminen. Eine Verschiebung des Stellungstermins sei jederzeit möglich, Anruf genügt. Auch auf Wunschtermine beim Einrücken werde Rücksicht genommen. Man werde aber prüfen, ob man den Termin der Zentralmatura künftig bei den Stellungsterminen stärker berücksichtigen könne, heißt es aus dem Verteidigungsministerium.