Ransmayrs "Odysseus. Verbrecher" in Salzburg
Die zentrale Figur in jenen Geschichten, die Homer rund um den Trojanischen Krieg zusammengetragen hat, ist Odysseus. Christoph Ransmayr hat für die Ruhrtriennale 2010 ein Stück mit dem Titel "Odysseus. Verbrecher" geschrieben. Das Schauspielhaus Salzburg zeigt heute die österreichische Erstaufführung.
8. April 2017, 21:58
Kulturjournal, 19.03.2015
Von Anfang an hat dieser Odysseus schlechte Karten: Seine Argumente für den Krieg gegen Troja, die behauptete Rettung von Heimat, Freiheit und Unabhängigkeit, werden von den Frauen zerpflückt. Es sei ganz bewusst der Blick der Frauen, speziell jener von Penelope, der Gattin des Odysseus, den Christoph Ransmayr auf den Mythos werfe, so Regisseur Robert Pienz.
Harald Fröhlich spielt in Salzburg Odysseus als alten Kriegsheimkehrer, geschädigt an Leib und Seele. Schritt für Schritt hat der Schauspieler diese Figur entwickelt.
Ganz konsequent hat Ransmayr jede einzelne Figur aus den bekannten Episoden rund um die Heimkehr von Odysseus umgedeutet: Die alte Amme Eurykleia ist nicht mehr zurechnungsfähig und vermutet Odysseus in jedem Kriegsheimkehrer, Athena ist eine bewaffnete Strandläuferin und die Freier sind zwar lächerlich aber doch Reformer.
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Schauspielhaus Salzburg - Odysseus Verbrecher
