Roman von Gustav Meyrink
Der Golem
Ein Stück fantastischer Weltliteratur aus der Feder des gebürtigen Wieners Gustav Meyrink ist "Der Golem". Darin erzählt Meyrink von einer unsicheren, zugleich vielschichtigen Welt, die mehr zu bieten hat als realistische Bodenhaftung. Der 1915 erstmals erschienene Bestseller ist wieder einmal neu aufgelegt worden.
8. April 2017, 21:58
Gustav Meyrink wurde 1868 in Wien geboren, als uneheliches Kind eines württembergischen Ministers und einer bayerischen Hofschauspielerin kam er bereits in seiner Gymnasialzeit nach Prag. Dort agierte er später als Lebemann und Bankier, bis ihm Ehrenhändel und Prozesse mit Prager Offizieren zwangen, zuerst nach Wien und dann nach Bayern umzusiedeln.
Die Hauptfigur ist Athanasius Pernath, seines Zeichens Gemmenschneider und Restaurator von Antiquitäten. Er ist um die fünfundvierzig Jahre alt, lebt zurückgezogen; eher selten gelingt es seinen Freunden, ihn ins Wirtshaus oder in ein Tanzlokal zu entführen. Pernath gerät im Laufe der Handlung in verschiedene Machenschaften, wird zuletzt sogar eines Mordes verdächtigt.
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Gustav Meyrink, "Der Golem", Roman, Hoffmann & Campe Verlag
Elemente der phantastischen Literatur vermischen sich im Roman mit jüdischer Glaubensgeschichte und Mystik, Versatzstücke des Kriminalromans gehen eine Symbiose mit Traumsymbolik und der Figur des Doppelgängers ein. Interessant macht den Roman die Figur des Golem, in dem sich die einzelnen Personen spiegeln und sich so ihre Wünsche und Ängste, ja ihre Ohnmacht hinsichtlich des Ablaufs alles irdischen Tuns offenbaren.