Faymann vermittelt in Athen

Immer rauer wird der Ton zwischen Athen und den Geldgebern. Von Sadismus, von Entwürdigung und strafrechtlicher Relevanz ist die Rede - Zitate des griechischen Finanzministers Varoufakis und des Premiers Tsipras. Auch EU-Kommissionspräsident Juncker scheint die Geduld zu verlieren. Morgen beraten die Finanzminister: Gibt es da keine Einigung, steht ein neuer Gipfel der Staats,- und Regierungschefs im Raum. Österreichs Kanzler Faymann trifft in dieser angespannten Zeit heute in Athen Tsipras. Er plädiert für einen Kompromiss und für Verständnis der prekären griechischen Lage.

Alexis Tsipras und Werner Faymann

APA/ROLAND SCHLAGER

Morgenjournal, 17.6.2015

Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ) spricht sich vor seinem heutigen Griechenlandbesuch für eine Abschwächung der Gläubigerforderungen aus. Im Ö1-Morgenjournal sagt Faymann, dort, wo Unsoziales gefordert werde, brauche es Verständnis für Griechenland, z.B. könne man in der jetzigen Lage nicht die Mehrwertsteuer auf Medikamente erhöhen. Der Kanzler fügt hinzu, er schließe aus, dass die griechische Regierung einen Bruch mit den Euro-Geldgebern wolle. Faymann trifft zum Mittag in Athen mit Ministerpräsident Alexis Tsipras zusammen.

Zuletzt hat EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker die griechische Regierung immer schärfer kritisiert. Juncker wirft Tispras vor, er sage den Griechen etwas anderes als in den Verhandlungen besprochen worden sei. Tsipras hat gestern dem Internationalen Währungsfonds vorgeworfen, er wolle das griechische Volk demütigen. Wenn Griechenland bis Monatsende keine neue Milliardenhilfe bekommt, droht der Staatsbankrott.