UNO: 60 Millionen auf der Flucht

Der neueste Bericht des UNO Flüchtlingshochkommissariats lässt aufhorchen. Fast 60 Millionen Menschen sind derzeit weltweit auf der Flucht, die Hälfte davon sind Kinder. Die Zahlen der Flüchtlinge und Vertriebenen steigen immer schneller an. Das Problem übersteigt die Kapazitäten der humanitären Organisationen. Flüchtlingshochkommissar Antonio Guterres schlägt Alarm.

Flüchtlinge in MYANMAR

APA/EPA/MAST IRHAM

Mittagsjournal, 18.6.2015

Der neueste Bericht zeigt die bisher höchste Anzahl an Flüchtlingen und Binnenvertriebenen auf, die jemals aufgezeichnet wurde und das heißt, wir leben in einer Welt die ins Chaos schlittert, sagt UNO Flüchtlingshochkommissar Antonio Guterres. Wer glaubt, dass humanitäre Organisationen die Unordnung aufräumen können, die müssen wissen: wir können es nicht mehr, so Antonio Guterres. Das wachsende Leid könne zum Teil nicht einmal mehr auf der minimalsten Ebene erleichtert werden, schildert Gutteres die Überforderung der humanitären Organisationen.

Die Machtverhältnisse sind unklarer geworden. und deshalb gibt es überall Straflosigkeit und Unvorhersehbarkeit. Die Fähigkeit der internationalen Gemeinschaft, Konflikte zu verhindern oder rasch zu lösen ist derzeit sehr sehr eingeschränkt. Allein in den letzten fünf Jahren sind mindestens 15 Konflikte ausgebrochen oder wieder aufgeflammt.

Neue Konflikte multiplizieren sich immer schneller: die neusten Jemen, Burundi davor Ukraine, Nigeria, im Irak und Libyen hat sich die Situation wieder verschlechtert und die alten Konflikte sind immer noch da wie Afghanistan, Somalia, sagt der UNO Flüchtlingshochkommissar. Viele glauben immer noch, dass die Konflikte ein Problem der jeweiligen Region sind, Doch alles ist immer mehr verlinkt. Nigeria mit Mali, Mali mit Libyen. Libyen mit Syrien und dem Irak. Jemen und Somalia, Afghanistan und Pakistan.

All diese Situationen sind zunehmend verknüpft. Wir haben Kämpfer die von einem zum anderen Konflikt ziehen. Die Kämpfer kommen aus der ganzen Welt und so haben wir ein globales Risiko, jeder ist davon betroffen, das sollten wir alle wissen, sagt Antonio Guterres und betont wie wichtig es daher ist, die Konflikte zu beenden. Der einzige Weg ist, dass die Länder die Einfluss auf die Konfliktparteien haben , jetzt verstehen müssen, dass alle dabei verlieren und es um eine globale Bedrohung für Frieden und Sicherheit geht. Diese Länder mit Einfluss müssen zusammenkommen und diesem Blödsinn ein Ende setzen, so der Aufruf des UNO-Flüchtlingshochkommissars Antonio Guterres.